Johan Grimonprez im ZKM Karlsruhe

Vom 7. Juni 2025 bis zum 8. Februar 2026 widmet das ZKM Karlsruhe dem belgischen Film- und Medienkünstler Johan Grimonprez eine umfassende Retrospektive unter dem Titel “All Memory is Theft”. “Johan Grimonprez arbeitet wie ein Archäologe der Gegenwart: Aus Fragmenten von Fernsehnachrichten, Werbung, Kino- und Amateurfilmen sowie dem Internet schafft er neue Narrative, die unser Verständnis von Wirklichkeit auf die Probe stellen. Sein vom ZKM für diese Ausstellung koproduzierter Film Soundtrack to a Coup d’Etat (2024) wurde in diesem Jahr für einen Oscar® als Bester Dokumentarfilm nominiert… Die Ausstellung umfasst Filminstallationen, Kurz- und Langfilme, Vlogs, Storyboards, Fotografien und Zeichnungen, die zusammen mit Archivmaterialien, Zitaten und Skizzen in den Lichthöfen des ZKM zu einem dichten Parcours verwoben werden. Grimonprez hinterfragt in seinen Werken unsere kollektive Vorstellungskraft und analysiert ausgehend von einer Archäologie unserer heutigen Medien, wie Angst den Raum des politischen und sozialen Dialogs infiziert hat. Ein zentrales Werk der Ausstellung ist sein aktueller Dokumentarfilm Soundtrack to a Coup d’Etat (2024), der die Ermordung des kongolesischen Premierministers Patrice Lumumba in den 1960er-Jahren und die Rolle westlicher Kolonialmächte dabei kritisch beleuchtet – mit speziellem Augenmerk auf den Jazz als einem Instrument hegemonialer Machtpolitik wie auch Ausdruck politischen Widerstands. Der Film wurde in diesem Jahr für den Oscar® als Bester Dokumentarfilm nominiert und wird durchgehend in der Ausstellung zu sehen sein.Teil der Retrospektive ist auch der aus Found Footage montierte Film dial H-I-S-T-O-R-Y (1997), in dem Grimonprez zeigt, wie Flugzeugentführungen in den 1970er-Jahren als politische Waffe den Nachrichtenjournalismus und das öffentliche Bewusstsein prägten. Mit diesem Werk gelang ihm 1997 auf der documenta X der internationale Durchbruch…” http://www.zkm.de