Joseph Kosuth im Kunstmuseum Stuttgart

Anlässlich des 80. Geburtstags von Joseph Kosuth zeigt das Kunstmuseum Stuttgart einen vom Künstler und von der Direktorin Ulrike Groos kuratierten Raum mit sämtlichen Arbeiten des Künstlers aus der Sammlung des Museums (bis 12. April 2026).
Die Stuttgarter Ausstellung mit dem Titel „autem memoria“ (in Anlehnung an die zweite Hälfte der lateinischen Redewendung „die Zeit vergeht, aber das Gedächtnis nicht“) bietet einen umfassenden Überblick über Kosuths Praxis. In einem einzigen Raum des Museums ermöglicht diese Installation dem Publikum, die Entwicklung des Künstlers von 1965 bis in die Gegenwart anhand der Bestände des Kunstmuseums Stuttgart mit achtzehn Werken Kosuths nachzuvollziehen. Die Ausstellung umfasst neben dem Frühwerk „Five Words and Five Colors“ (1965) auch eine von Kosuths frühesten Neonarbeiten, „One and Eight – A Description“, aus dem Jahr 1965: Sie zeigt acht rosafarbene Wörter in Neon, die zusammen eine selbstreferentielle Beschreibung bilden, die Wittgensteins Behauptung verkörpert, dass „was überhaupt gesagt werden kann, klar gesagt werden kann“.
Der Konzeptkünstler Kosuth gründete und war Leiter des „Museum of Normal Art“ und 1969 Mitherausgeber der Zeitschrift „Art & Language“. Kosuth arbeitete auch einige Zeit mit der Gruppe Art & Language zusammen. Er gilt als wichtiger Vertreter der analytischen Richtung der Conceptual Art. Dabei geht es ihm um eine Untersuchung der Natur von Kunst und um Probleme der sinnlichen Wahrnehmung von Realität. „Art as Idea as Idea“ nennt er diese Vorgehensweise.
Dazu in Band 219 erschienen: