Kardinal-König-Kunstpreis für Huda Takriti

Huda Takrit wurde der Wiener Kardinal-König-Kunstpreis zuerkannt. Ihre künstlerische Arbeit setzt sich mit der Gewalt der Auslöschung auseinander und eröffnet zugleich Möglichkeiten einer künstlerischen Historiografie.
„Wir erachten ihre künstlerische Praxis als von besonderer Dringlichkeit im heutigen Österreich”, heißt es in der Begründung zur Auszeichnung. Takriti trage zu einem „reflektierten und notwendigen Verständnis von Geografien und Geschichten bei, die im europäischen öffentlichen Diskurs allzu oft fehlen oder verzerrt erscheinen. Durch das Mittel des Erzählens entwickelt sie Video-Essays, Collagen und Installationen, in denen persönliche Geschichte mit unserer kollektiven Gegenwart in Resonanz tritt – geprägt von Migration, Vertreibung und der Prekarität von Zugehörigkeit. Das eingereichte Werk, die Video-Installation On Another Note (2024), verdeutlicht diesen Ansatz in besonderer Weise. Aufbauend auf Gesprächen mit ihrer Mutter Souheir Takriti und dem künstlerischen Erbe ihrer Großmutter Hikmat Al-Habbal konstruiert Takriti eine intime und zugleich kritische Erzählung, die die intergenerationelle Weitergabe von Erinnerung in Kontexten von Staatenlosigkeit und Exil sichtbar macht.”