Kardinal König Preis für Huda Takriti

2. Dezember 2025 · Preise

Huda Takriti wurde für ihre Arbeit „On Another Note“ (2024) mit dem Kardinal König Preis 2025 ausgezeichnet.

In ihrer Videoinstallation greift sie auf das künstlerische Erbe ihrer Großmutter Hikmat Al-Habbal zurück, die in den 1960er-Jahren als Lehrerin und Textilkünstlerin in Kuwait lebte. So veranschaulicht sie, wie Geschichten über Generationen hinweg weitergegeben werden und sich weiterentwickeln. Ihre künstlerische Arbeit setzt sich mit der Gewalt der Auslöschung auseinander und eröffnet zugleich Möglichkeiten einer künstlerischen Historiografie.

Die Jury Begrüdet ihre Auswahl wie folgt: „Wir erachten ihre künstlerische Praxis als von besonderer Dringlichkeit im heutigen Österreich. Sie trägt zu einem reflektierten und notwendigen Verständnis von Geografien und Geschichten bei, die im europäischen öffentlichen Diskurs allzu oft fehlen oder verzerrt erscheinen”. Weiter heißt es: „Durch das Mittel des Erzählens entwickelt sie Video-Essays, Collagen und Installationen, in denen persönliche Geschichte mit unserer kollektiven Gegenwart in Resonanz tritt – geprägt von Migration, Vertreibung und der Prekarität von Zugehörigkeit. Das eingereichte Werk, die Video-Installation On Another Note (2024), verdeutlicht diesen Ansatz in besonderer Weise. Aufbauend auf Gesprächen mit ihrer Mutter Souheir Takriti und dem künstlerischen Erbe ihrer Großmutter Hikmat Al-Habbal konstruiert Takriti eine intime und zugleich kritische Erzählung, die die intergenerationelle Weitergabe von Erinnerung in Kontexten von Staatenlosigkeit und Exil sichtbar macht. Mit Bildern, Stimmen und Textilien konfrontiert sie die Lücken und das Schweigen, die durch erzwungene Vertreibung entstehen”.

Huda Takriti lebt und arbeitet als Künstlerin und Wissenschaftlerin in Wien. Sie studierte an der Fakultät für bildende Künste in Damaskus und am TransArts-Department der Universität für angewandte Kunst Wien. Derzeit arbeitet sie an einem PhD in Practice an der Akademie der bildenden Künste Wien.

Dazu in Band 274 erschienen:


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