Krefeld: Gregor Schneider in Haus Esters

Auf Einladung der Kunstmuseen Krefeld hat Gregor Schneider speziell für Haus Esters ein auf den Ort bezogenes Projekt realisiert. جريجور شنايدر Welcome مرحباً ist vom 04. Mai bis zum 21. September 2025 zu sehen.
Für die Arbeit Haus Alhmam Aldaas hat Schneider eine syrische Familie eingeladen, das Museum für eine gewisse Zeit zu bewohnen. Der Mann war 2015 vor dem Krieg geflohen, seine Frau folgte ihm später. Ihre beiden Kinder wurden in Deutschland geboren. Nach ihren Bedürfnissen und ästhetischen Vorstellungen hat sich die Familie im Erdgeschoss von Haus Esters eingerichtet. „Die Zimmer und der Garten waren erfüllt von Leben, von den Stimmen der Kinder, dem Geruch nach Essen und den täglichen Verrichtungen der Bewohner*innen”, heißt es im Ausstellungstext. Während die Familie im Haus Esters lebe, war es als Museum für die Öffentlichkeit unzugänglich. Nun ist die Familie wieder ausgezogen und das Ausstellungsprojekt eröffnet am 04. Mai. „Mit der Familie verschwanden Möbel, Gegenstände, Stimmen. Was bleibt, sind Tapeten, Vorhänge, kleine Spuren – und eine leere, die Fragen aufwirft. Wo ist die Familie jetzt? Was geschieht mit einem Haus, das nicht mehr bewohnt, sondern wieder musealisiert wird? […] Was geschieht mit einem Museum wie Haus Esters, wenn es von Menschen mit anderem kulturellen Hinter grund bewohnt wird?”
Bereits 1994 hatte Gregor Schneider seine erste Museumsausstellung im Haus Lange, und im Jahr 2000 erkundete er das Gartenhaus von Haus Esters. Schneiders „Totes Haus u r“ wurde 2001 auf der Biennale in Venedig mit dem Goldenen Löwen ausgezeichnet.
www.kunstmuseenkrefeld.de
Dazu in Band 300 erschienen: