Kunstintervention „Helfen verboten“

25. Januar 2021 · Aktionen & Projekte

In der Flüchtlings- und Migrationspolitik beharren Bundeskanzlerin Angela Merkel und Bundesinnenminister Horst Seehofer weiterhin auf einer „gemeinsamen europäischen Lösung“, meldete kürzlich erneut „tagesschau.de“. Obwohl mehrere Kommunen, darunter die Stadt Köln und die Stadt Siegburg, dazu bereit wären, mehr Menschen aus den Elendslagern in Griechenland und Bosnien aufzunehmen, „verbietet allein die Regierung“ aus dem oben genannten Grund, „was christliche Nächstenliebe und Mitmenschlichkeit als selbstverständliche Pflicht ins Gewissen rufen“, ärgert sich der Siegburger Aktionskünstler Hermann-Josef Hack. Er macht mit seinen künstlerischen Projekten und Interventionen schon seit Jahren auf das Schicksal derjenigen aufmerksam, die aus ihren Heimatländern wegen des Klimawandels oder wegen Kriegs- und Bürgerkriegsunruhen, aus Angst um Leib und Leben, oder vor Verfolgung fliehen mussten. „Damit auch in Corona-Zeiten, wo Demonstrationen mit Versammlungen verständlicherweise unterbleiben müssen, die Anliegen der Betroffenen nicht verschwiegen werden“, hat Hack „eine Installation entworfen, die er auf Initiative des Flüchtlingsrats Rhein-Sieg e.V. mit Unterstützung der Flüchtlingsinitiative Siegburg-Lohmar e.V. und der Seebrücke“ am 29. Januar 2021 auf dem Marktplatz in Siegburg realisiert. Unter dem Titel „Helfen verboten“ umwickelt der Künstler drei frisch bezogene Betten, wie sie in den Aufnahmezentren üblich sind, symbolisch mit Stacheldraht und macht sie solchermaßen unbenutzbar. Hermann-Josef Hack: „Dieses Mahnmal soll uns vor Augen führen, was wir nicht verdrängen dürfen. Um die verbotenen Betten wird ein Gitterabsperrzaun errichtet, der nicht nur als Trennelement dient, sondern auch als Kommunikationsfläche genutzt werden soll. Hier sollen Informationen, Aufrufe, Petitionen, Sympathiebekundungen in Form von Blumen und Kerzen, aber vor allem Hinweise, wie wir aktiv helfen können, angebracht werden, damit Passanten, ohne sich zu nahe zu kommen, einbezogen werden… Es ist ein Skandal, dass wir daran gehindert werden, unschuldigen Kindern und Opfern von Folter, Vergewaltigung und Vertreibung eine Zuflucht zu gewähren, obwohl wir das ohne Probleme können und wollen….“ http://hermann-josef-hack.de

Dazu in Band 231 erschienen:


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