London-Athen: Verhandlungen über Parthenon-Fries

6. Dezember 2022 · Kulturpolitik

Wie BR24 Kultur berichtete, führen das British Museum London und die griechische Regierung „offenbar“ vertrauliche Gespräche über eine mögliche Rückgabe des Parthenon-Frieses an Griechenland. Lord Elgin, einst britischer Botschafter im Osmanischen Reich, ließ die Friesteile auf der Athener Akropolis abtragen und verkaufte sie 1817 an die britische Regierung. Seitdem werden sie im British Museum aufbewahrt. In London beurteilte man bisher den Erwerb als legal. Die griechische Regierung hingegen stuft die Marmorteile des 75 m langen Frieses als Diebesgut ein; doch im jahrelangen Streit konnte keine Einigung erzielt werden. Jetzt heißt es, die Gespräche zwischen dem griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis und dem Vorsitzenden des Museumskuratoriums seien „in einem fortgeschrittenen Stadium“. Gleichwohl sind die Verhandlungen diplomatisch „heikel“ und weiterhin langwierig, denn die Vokabel „Rückgabe“ wird von beiden Seiten bewusst vermieden. Mitsotakis lässt sich jedenfalls mit den Worten zitieren: „Die Parthenon-Skulpturen können wieder vereint werden und gleichzeitig können die Bedenken des British Museums berücksichtigt werden. Ich spreche bewusst von einer ‘Wiedervereinigung’ der Skulpturen und nicht von einer ‘Rückkehr’.“ Das British Museum betont, es wolle mit Griechenland eine „neue Parthenon-Partnerschaft“ eingehen, ohne „unsere großartige Sammlung auseinander zu nehmen“.

Dazu in Band 153 erschienen:


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