Nnena Kalu erhält Turner Prize 2025

10. Dezember 2025 · Preise

Der Turner Prize, die renommierteste britische Auszeichnung für aktuelle Kunst, geht in diesem Jahr an die britisch-nigerianische Künstlerin Nnena Kalu. Die 59-jährige, in Glasgow geborene Künstlerin mit nigerianischen Eltern ist damit die erste neurodivergente Künstler*in, die diese bedeutende Auszeichnung für zeitgenössische Kunst in Großbritannien erhält. Farbintensive Skulpturen und großformatige Zeichnungen machen ihr Werk aus, wobei ihre Objekte oftmals aus ganz unterschiedlichen Materialien, wie Stoffbahnen und dem Magnetband von VHS-Kassetten, zusammengesetzt sind.

Kalu macht seit den 1980er-Jahren Kunst und arbeitet seit 1999 mit „ActionSpace“ zusammen, einer Organisation aus London, die Künstler*innen mit Lerneinschränkungen assistiert. Ihre oftmals an Kokons erinnernden Arbeiten wurden unter anderem in der Institution von ActionSpace in London, in der Kunsthall Stavanger in Norwegen und bei der Manifesta 15 in Barcelona gezeigt.

Nnena Kalu setzte sich bei der diesjährigen Preisvergabe gegen Rene Matić, Zadie Xa und Mohammed Sami durch, die ebenfalls auf der Shortlist des diesjährigen Turner Prizes nominiert waren. Der in diesem Jahr zum 41. Mal verliehene Preis ist mit 25.000 Britischen Pfund dotiert und würdigt jedes Jahr eine*n Künstler*in aus Großbritannien. Benannt ist der hochrangige Kunstpreis nach dem britischen Maler J.M.W. Turner. Die Auszeichnung wurde in diesem Jahr in der aktuellen britischen Kulturhauptstadt Bradford verliehen.

Der Jury-Vorsitzende und Direktor der Tate Britain Alex Farquharson betont die besondere Symbolkraft die in der diesjährigen Entscheidung um den Turner Prize liegt: „Nnenas Werk wurde vor allem aufgrund seiner Qualität ausgewählt, aber da sie eine neurodivergente Künstlerin ist und ihre verbale Kommunikation eingeschränkt ist, wäre sie früher jemand gewesen, der außen vor geblieben wäre.“ Er freut sich, dass mit dieser Wahl die Grenze zwischen neurotypischer und neurodiverser Kunst weiter aufgelöst werde. Dabei betont er aber auch Kalus unverwechselbare Arbeitsweise und die starke Präsenz ihrer Arbeiten. Nnena Kalus ausdrucksstarke Gesten und ihr Gespür für Farben, Formen und Proportionen seien preiswürdig.


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