Nostalgie und Retro-Game-Ästhetik von Thomas Webb

13. August 2020 · Galerien & Auktionshäuser

Der britische Künstler Thomas Webb nennt sein Projekt „World Wide Webb“ in genau dieser Schreibweise und hat damit nun eine digitale Einzelausstellung in der Berliner König Galerie, die den Besucher*innen Eintritt in eine digitale Welt voller “auswegloser Nostalgie” und 80er Jahre Game-Ästhetik über das Smartphone gewährt. „Das World Wide Webb ist eine Multiplayer-Simulation, ein digitaler Ausstellungsraum und eine Welt voller Kunst und Charaktere“, mit denen man interagieren kann. Das hat jedoch nicht nur spielerischen Charakter, sondern Thomas Webb demonstriert damit auch eine politische Utopie: „Webb hat eine Welt erschaffen, in der Daten ein Allgemeingut sind. Was wäre, wenn Unternehmen Daten nicht verkaufen dürften, sondern Daten teilen müssten? Was wäre, wenn Daten nicht im Interesse eines Unternehmens genutzt werden? Wie fühlen sich Menschen, wenn eine KI ein Leben für sie maßschneidert, basierend auf ihrer Persönlichkeit, ihren Entscheidungen und den Dingen, die sie durch Technologie erleben?…Cambridge Analytica hat Facebook-Nutzer Quizfragen beantworten lassen, um ihre Persönlichkeit zu erfassen. Die gesammelten Daten wurden verwendet, um die Wähler während der US-Präsidentschaftswahlen im Jahr 2016 zu beeinflussen. Webb trainiert stattdessen künstlich intelligente Avatare, die mit den emotionalen und logischen Entscheidungen der Spieler arbeiten und ihre Erzählungen in Echtzeit daran anpassen. Nach Abschluss der Simulation (ca. 1 Stunde) gibt Webb Einblicke in seinen Algorithmus. Der Algorithmus basiert auf demselben Persönlichkeitstestsatz, der von Cambridge Analytica verwendet wurde; die Spieler werden kategorisiert nach ihrer Offenheit, Gewissenhaftigkeit, Extraversion, Verträglichkeit und Neurotik und das durch die Linse von Webbs Erfahrungen im digitalen Zeitalter“. Webbs Beitrag EXERCISE IN HOPELESS NOSTALGIA „ist Teil der Ausstellungsreihe THE ARTIST IS ONLINE, kuratiert von Anika Meier und Johann König, die sich auf Kunst im digitalen Zeitalter konzentriert.“ https://webb.game/

Dazu in Band 262 erschienen:

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