Paris: Louvre wegen Streik geschlossen

Das Kassen- und Aufsichtspersonal des Pariser Louvres trat am Montag spontan in den Streik: aus Protest gegen „unhaltbare Zustände” blieb der Gebäudekomplex mehrere Stunden lang geschlossen.
Die Beschäftigten prangerten schlechte Arbeitsbedingungen, strukturelle Mängel und die zunehmenden Auswirkungen des Massentourismus an. Es gebe „zu viele Besucher, zu wenig Personal, begrenzte Ressourcen, ermüdende Arbeitsrhythmen.” Allein im Saal mit dem Bildnis der „Mona Lisa” drängeln sich täglich etwa 20.000 Menschen nach vorne, um einen Blick auf das Werk zu erhaschen oder ein schnelles Foto zu machen. Insgesamt zählte man im Jahr 2024 rund 9 Millionen Besuche – kein anderes Museum der Welt verzeichnet einen derart massenhaften Publikumsverkehr.
Ursprünglich sei das Gebäude laut Louvre-Präsidentin Laurence des Cars für vier Millionen Besucher pro Jahr ausgerichtet. Laurence des Cars hatte bereits zu Jahresbeginn in einem Bericht an das Kulturministerium auf den Verfall des Gebäudes hingewiesen. Präsident Emmanuel Macron schaltete sich persönlich ein und versprach Abhilfe. Unter anderem sollen ein neuer monumentaler Eingang und ein eigener Ausstellungsraum für die „Mona Lisa“ mit separatem Zugang entstehen. Allerdings ist die Einweihung des neuen Zugangs erst für 2031 terminiert. Alle notwendigen Maßnahmen werden mit Kosten zwischen 700 und 800 Millionen Euro innerhalb der nächsten Jahre beziffert.
Doch die Streikenden und ihre Gewerkschaft reagieren ungeduldig: Sie fordern Sofortmaßnahmen für die unmittelbare Gegenwart ein.
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