Symposium zum transnationalen Kunstprojekt von Mischa Kuball in Düsseldorf

Am Wochenende findet im WELTKUNSTZIMMER in Düsseldorf das Symposium „Voicing the Commons. Participatory Art and New Public Imaginaries” als Abschluss des transnationalen Kunstprojektes „if walls could tell” statt.
Das seit 2024 in Südosteuropa realisierte Projekt „if walls could tell“ des Düsseldorfer Künstlers Mischa Kuball untersucht die Durchlässigkeit von Kunstinstitutionen gegenüber breiteren gesellschaftlichen Gruppen und deren Einbindung in kollektive Prozesse künstlerischer Teilhabe. In verschiedenen Städten Südosteuropas wurden symbolische Museumswände im öffentlichen Raum installiert – als temporäre Bühnen, auf denen Bürger*innen ihre Spuren, Geschichten und Meinungen hinterlassen konnten. Diese Wände, Sinnbilder für die Offenheit und Wandelbarkeit institutioneller Räume, kehrten nach ihrer Präsentation im öffentlichen Raum in die jeweiligen Museen und Galerien zurück, um dort Anlass für Diskussionen über Teilhabe, Öffentlichkeit und die Rolle von Kunstinstitutionen zu geben.
Der Projektverlauf begann im August 2024 in Sarajevo, in unmittelbarer Nähe des zukünftigen Ars Aevi Museum of Contemporary Art. Anschließend war „if walls could tell“ in Bukarest, Skopje, Chișinău, Ljubljana, Kraljevica und Čačak zu sehen – jeweils in Kooperation mit lokalen Partnerinstitutionen. In jeder Stadt diente die Installation als Impulsgeber für den öffentlichen Diskurs über die Bedeutung partizipativer Kunst im urbanen und gesellschaftlichen Kontext. Das Projekt, das in unterschiedlichsten urbanen Kontexten realisiert wurde, hat gezeigt, dass öffent-licher Raum ein zutiefst politisches Terrain ist, auf dem Kunst nicht nur gesellschaftliche Realitäten spiegelt, sondern aktiv neue Formen zivilgesellschaftlichen Engagements hervorbringt.
Nun bildet das zweitägige Symposium am 16.-17. Oktober 2025 im WELTKUNSTZIMMER Düsseldorf den Abschluss dieses mehrjährigen Prozesses. Im Zentrum der Konferenz stehen zentrale Fragen: Wie lassen sich gemeinsame Räume in gespaltenen Gesellschaften neu denken und gestalten? Welche Rolle kann partizipative Kunst bei der Neubestimmung von Zugehörigkeit, Verantwortung und Teilhabe im öffentlichen Raum spielen? Aufbauend auf den Erfahrungen von “if walls could tell” wird partizipative Kunst als eine Praxis des „Commoning“ untersucht – nicht allein als Form künstlerischer Produktion, sondern als soziale Handlung, die neue Beziehungen, Solidaritäten und Fürsorgestrukturen entstehen lässt.
Dazu in Band 305 erschienen: