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Ausstellungen: Duisburg · von Uta M. Reindl · S. 238 - 239
Ausstellungen: Duisburg ,

Duisburg
Mika Rottenberg

Queer Ecology
Lehmbruck Museum 28.09.2025–22.02.2026

von Uta M. Reindl

Im Sommer befassten sich in Berlin elf Ausstellungen mit Kunst von, für und über LGBTQ+, im K20 zu Düsseldorf gab es fast zeitgleich den Auftritt der Queeren Moderne mit Werken von queeren Künstler*innen Europas. Wer nun glaubt, dass Queer Ecology im Lehmbruck Museum die Wechselbeziehung zwischen Natur und Mensch aus homsexueller Sicht betrachtet, täuscht sich gewaltig. Das Attribut „queer“ im Titel der Duisburger Ausstellung von Mika Rottenberg konnotiert das hierzulande weniger bekannte Bedeutungsspektrum von „queer“ zwischen schräg, unausgewogen oder gar verdächtig sowie unheimlich. In diesem Sinne mögen sich die Besucher*innen bei den gerne mal kinetischen Werken der Argentinierin auf einiges einstellen, auch darauf, dass sie zum Mitmachen gebracht werden.

Zur Begrüßung winkt gleich eine kinetische Installation, schwappt ein nussbrauner Pferdeschwanz aus der Wand und stimmt auf einen skurrilen Rundgang ein. Interessanterweise ereignet sich diese schräge kinetische Begrüßung einige Schritte entfernt von der großen Arbeit des Altmeisters kinetischer Kunst Jean Tinguely, die aus der Sammlung des auf ausgesuchte Skulptur spezialisieren Hauses stammt.

Kaum ist die große Souterrain-Halle des Hauses betreten, türmt sich eine zur Holzhütte locker zusammengebaute begehbare Installation auf, in denen auf sechs Video-Screens altfränkisch gewandete Frauen merkwürdige Dinge performen, wenn sie etwa ihre überlange Haarpracht vor der Videokamera hin- und herschwenken. Inspiriert sei die mit Cheese betitelte Arbeit von den für ihr außergewöhnlich langes Haar bekannten Sängerinnen aus dem 19. Jahrhundert, den „Sieben Sutherland Schwestern“, die sich von ihrer harten Landarbeit – unter anderem mit Käseproduktion – hin zu einem ausschließlich der…

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