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Kunstforum-Gespräche · von Peter Funken · S. 272 - 277
Kunstforum-Gespräche ,

Nachhaltiges, digitales, diverses und resilientes Arbeiten wird das Museum der Zukunft bestimmen

Ein Gespräch mit Florentine Nadolni, Leiterin Werkbund Archiv – Museum der Dinge in Berlin
von Peter FUNKEN

PF Werkbund Archiv – Museum der Dinge – was ist das für eine Institution, die Sie seit drei Jahren leiten?

FN Das Werkbundarchiv – Museum der Dinge ist ein seit 50 Jahren bestehendes Archiv und Museum, das sich der Gestaltungsgeschichte und Produktkultur des 20. und 21. Jahrhunderts widmet. Den Ausgangspunkt bildet der Deutsche Werkbund – eine 1907 von Akteur*innen aus den Bereichen Kunst, Industrie und Politik gegründete Vereinigung, die nach einer modernen und sachlichen Gestaltung von industriell gefertigten Produkten, von Architektur und Lebensumwelt strebte. Er forderte Funktionalität, Nachhaltigkeit und Materialgerechtigkeit sowie Verzicht auf Dekor und Ornament. Mit seinen Reformbestrebungen verfolgte der Verband kulturelle, ethisch-soziale und nationalökonomische Ziele und nutzte Instrumente wie Mustersammlungen, Ausstellungen, Warenkunden, Werkbundkisten oder Wohnberatungen. Lange war der Werkbund eine wirkmächtige gesellschaftspolitische Stimme – heute ist er ein Akteur unter vielen, der sich mit Gestaltungsfragen beschäftigt. Als unabhängige Institution reflektieren wir den Werkbund und die Produktkultur der Moderne kritisch und vor dem Hintergrund einer globalisierten Welt und den gesellschaftlichen und ökologischen Herausforderungen der Gegenwart. Besonders wichtig ist es uns dabei, einen offenen, breiten Zugang zum Thema zu schaffen. So ist etwa unsere permanente Sammlungspräsentation in Form eines Offenen Depots gestaltet: Hier werden über 15.000 Dinge präsentiert, die im 20. Jahrhundert bis in die Gegenwart erfunden und entworfen, produziert und gehandelt, gekauft und genutzt, repariert und entsorgt wurden.

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