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Ausstellungen: Köln · von Uta M. Reindl · S. 240 - 241
Ausstellungen: Köln ,

Köln
Sebastião Salgado

Amazônia
Rautenstrauch-Joest-Museum 29.10.2025–15.03.2026

von Uta M. Reindl

Es könnte kaum einen besseren Eröffnungszeitpunkt für die Fotokunst von Sebastião Salgados geben, die für den Brasilianer stets eine politische Mission war. Zu den Markenzeichen seiner Fotokunst zählen nämlich die dramatischen Aufnahmen von brasilianischen Goldminen aus den 1980er Jahren, mit den unter inhumanen Bedingungen dort arbeiteten Menschen. Mit vergleichbarer Intensität verewigte Salgado auf seinen über sieben Jahre andauernden Reisen durch den Amazonas die paradiesische Idylle dort – meist von der in Harmonie mit der Natur lebenden Indigenen, als wollte er sie mit seinen Bildern retten. Unter dem Titel Amazônia – kurz vor dem 30. und erstmalig mit einer größeren Anzahl von Indigenen tagenden Weltklimagipfel im nordbrasilianischen Belém – eröffnete im Rauten-strauch-Joest-Museum eine Auswahl der Bildwelten Sagrados und lud zur Pressekonferenz Indigene aus dem Amazonasgebiet ein, – sozusagen als Zeugen für das von dem im Mai dieses Jahres verstorbenen Fotokünstler gezeigte Vermächtnis. Denn Salgado konnte diese auch in ihrer Authentizität beeindruckenden Bilder nur erschaffen, weil er, wie die beiden indigenen Gäste Davi Kopenawa Yanomami (Schamane und Sprecher seines Stammes) und Beto Marubo (Anführer und Repräsentant der Union der indigenen Völker des Javari Tals) bestätigten, stets das Vertrauen der Indigenen gewonnen hatte. Salgados Ehefrau Lélia Wanick war ebenfalls anwesend, deren Bedeutung für das künstlerische Schaffen des Fotografen unschätzbar sein dürfte.

Die in faszinierendem Schwarz-Weiß-Kontrast und oft nicht minder faszinierender Symmetrie gehaltenen Fotografien Salgados protokollieren die friedliche Koexistenz von Mensch und Natur im Amazonasgebiet, in dem gegenwärtig 188 von den 189 weltweit entfernt von unserer Zivilisation lebende…

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