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Titel: Feuer-Werke. Kunst in Flammen - I. Performativität des Feuers · von Isa Bickmann · S. 76 - 85
Titel: Feuer-Werke. Kunst in Flammen - I. Performativität des Feuers ,
Titel: Feuer-Werke. Kunst in Flammen - I. Performativität des Feuers

Stein Henningsen

“Das Feuer ist mein Freund, und wir entscheiden gemeinsam,wie und wann das Werk endet.”
Ein Gespräch von Isa BICKMANN

Der auf Spitzbergen lebende Künstler Stein Henningsen geht in seinen Performances an körperliche Grenzen. Die flüchtigen Stoffe Eis und Feuer sind dabei immer wieder Mitspieler. Mit ihnen lässt sich Bewegung ausführen, und sie können das Mitfühlen der Zuschauenden befördern. Man leidet quasi mit dem Performer, wenn er Feuer auf einem langen Brett wandern lässt, während er dieses mit beiden Händen hält, oder in einer Wanne mit Eis liegt. In gewisser Weise stellt Henningsen sich in die Tradition von Chris Burden, Marina Abramović, Bruce Nauman oder Vito Acconci – sie alle arbeiteten mit Feuer und ihrem Körper. Doch Henningsen rahmt seine künstlerische Praxis in Landschaften; seine Aufführungen finden zumeist open air statt. In den Performances ohne anwesende Zuschauende erhält die arktische Eislandschaft eine herausragende Rolle. Es ist dem Künstler ein Anliegen, damit auf deren bedrohte Schönheit aufmerksam zu machen, denn im hohen Norden stiegen die durchschnittlichen Temperaturen in den letzten einhundert Jahren zwei Mal schneller als im globalen Durchschnitt.

IB Du lebst auf Spitzbergen. Eis gehört dort zur Landschaft. Eis steht also, so verstehe ich es, für Heimat und Beständigkeit. Feuer ist quasi das Gegenteil: Es verzehrt, zerstört, schmilzt das Eis, aber es wärmt auch. Das arktische Eis ist in höchster Gefahr durch die Erderwärmung. Du verwendest in deinen Performances immer wieder Feuer, das in seinem orangegelben Leuchten einen attraktiven Kontrast zum blauweißen Eis bildet. Nutzt du das Feuer im metaphorischen…


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