Leverkusen
the good in the pot, the bad in the crop
The Storage | Die Sammlung
Museum Morsbroich 31.08.2025–11.01.2026
von Christina Irrgang
Der Moment, die Beine hochzulegen, ist in einer Zeit, in der Ankaufsetats in Museen gestrichen werden, wie dies im Museum Morsbroich Leverkusen seit 2004 Realität ist, vorbei. Dieser Gedanke drängt sich beim Betrachten einer Fotografie von Laurenz Berges auf, die der Ausstellung the good in the pot, the bad in the crop. The Storage | Die Sammlung im Museum Morsbroich vorangestellt ist. Berges, der 2013 vom Museum im Rahmen einer Sammlungspräsentation eingeladen wurde, die damaligen Kunstdepots des Hauses zu fotografieren, hat mit seiner Reihe Depot eine zeitbezogene Bestandsaufnahme geschaffen: Sie zeigt bedeutende Kunstwerke des 20. Jahrhunderts, die sich an Hängesystemen reihen, unverpackt neben Pappkartons stehen oder bis zur Unkenntlichkeit in Luftpolsterfolie gehüllt sind. Während der Künstler im Depot fotografierte, wurde er von einer weiblichen Aufsichtsperson begleitet, die im Verlauf der Zeit ihre Beine auf einem Stuhl ablegte, sich ausruhte. Alle Bilder der Reihe sind in einer Museumspublikation veröffentlicht worden – bis auf das der Ruhenden, das nun erstmals im Museum Morsbroich ausgestellt wird.
Anlass für die Schau the good in the pot, the bad in the crop und die intensive Auseinandersetzung mit der Sammlung des Hauses war der Anfang 2025 begonnene Umzug der Kunstsammlung des Museum Morsbroich in ein externes Kunstlager. Denn dabei kamen Werke zum Vorschein, die seit ihrem Ankauf nie wieder oder nur selten gezeigt worden sind. Jede Menge Fragen zu Aufbau, Erhalt, Hierarchie und (Un-)Sichtbarkeit öffentlicher Sammlungen schlossen sich…