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Ausstellungen: Wolfsburg · von Sabine Maria Schmidt · S. 233 - 234
Ausstellungen: Wolfsburg ,

Wolfsburg
Utopia

Recht auf Hoffnung
Kunstmuseum 27.9.2025–11.1.2026

von Sabine Maria Schmidt

Man muss sich als Reisende immer erst an die so unwirtlich wirkende Bahnhofsgegend der Stadt Wolfsburg gewöhnen und auch an die riesigen industrieartigen Ausstellungsräume des Kunstmuseums Wolfsburg, die ins Dunkel gehüllt, geeignet sind für alle Gattungen, auch für monumentale Inszenierungen. Man braucht eine Weile, um sich einzustimmen und dann auch die Konzentration zu finden, die eine Vielzahl an Details und kleinerer Formate für sich in Anspruch nehmen wollen. Das Material, das die Ausstellung auf 200 qm vorstellt, ist immens und wird zudem von einem inhaltlich erweiterten Katalog begleitet. Das bewährte kuratorische Team des Kunstmuseum Wolfsburg zog hierfür einen wissenschaftlichen und umtriebigen Beirat hinzu. In sieben thematische Cluster fächert sich der Parcours von ca. 60 internationalen künstlerischen Positionen auf. Man versucht, die vielen schlechten Nachrichten möglichst einmal auszulassen und einige Hoffnungsfunken zu zünden. Denn so richtig ab geht es mit zukünftigen Visionen gerade nicht.

Die Arbeiten an der futuristischen Wüstenstadt The Line in Saudi-Arabien sind im Herbst 2025 endgültig gestoppt; VW ist in einer Jahrhundertkrise, die Robotaxis von Tesla fliegen noch nicht, der Mars bleibt verschlossen, die großen Weltentwürfe sind gescheitert, die aufgeblasene, revolutionär-sozialistische Faust ist den Irregularitäten des Windes ausgesetzt und dennoch: „Scheitere wieder! Scheitere besser!“

Eine Zukunft liegt offensichtlich im Format der Mikro-Utopie, die möglichst vielzählig und divers wuchern kann; so die Thesen der Kuratoren. Dabei geht es in vielen Arbeiten um den Einbezug von marginalisierten Gruppen und Orten, stärkere Gleichberechtigung von Pflanzen- und Tierwelt in Bezug zum Menschen, unorthodoxes Denken und Mut…

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von Sabine Maria Schmidt

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