Tokyo Biennale
Wander for Wonder
No Exclusion! Mit Kunst gegen das soziale Vakuum arbeiten! Tokyo, 17.10.–14.12.2025
Ein Bericht von Ursula Maria PROBST
Wander for Wonder – Wandern für das Staunen unter diesem wunderverheißenden Titel startet die nach einer covidbedingten Aufwärmphase mit einem Jahr Verzögerung 2021 ins reale Leben gerufene Tokyo Biennale in ihre 3. Ausgabe. Erste Versuche eine Biennale in Tokyo zu etablieren, gab es laut dem Künstler Masato Nakamura, der als Generalproduzent und Sprachrohr der Tokyo Biennale omnipräsent ist und der 2021 und 2023 als deren Direktor fungierte, bereits von Künstler*innen in den 1970er Jahren. Als soziales Experiment unter Einbeziehung eines Bürger*innenkomitees konzipiert, wird von den Organisator*innen unter Mitwirkung von 39 Künstler*innen aus 8 Ländern ambitioniert an der Erstellung eines auf künstlerischen Aktivitäten basierenden Stadtplans der Millionenmetropole Tokyo gearbeitet. In Kooperation mit der Initiative „Sanpo University (Wandering University)“ wird mit Blick auf das Fragmentarische und Unerwartete durch wiederholte Feldforschung eine neue „Kunstkarte“ von Tokyo erstellt. Laut bisheriger Erfahrungen des diesjährigen Organisationsteams bildet Zeit eine wichtige Ressource, um sich in die Nachbar*innenschaften einzufühlen, Ressentiments zu überwinden, Beziehungen aufzubauen und den vertrauensbildenden Austausch durch regelmäßige Treffen und Kommunikation zu intensiveren. Empathie ist hier das Schlüsselwort und das Wollen Kunst unter dem Slogan „Was ist Kunst?“ für alle zugänglich zu machen und nicht auf Artefakte und auf die Dauer der Biennale zu begrenzen. Der Frage nach neuen Formen der künstlerischen Zusammenarbeit durch Kollektive und dem sozialen Potential einer Trans-Biennale wurde auf der Suche nach den Commons in dem Symposium „Towards New Forms of Collaboration:…