Aktionismus: Geld wird zu Kunst
„Wir sind alle mehr wert als das Kapital“ behauptet der Aktionskünstler Brandstifter und fordert sein Publikum dazu, ihre Geldscheine „in signierte Original-Collagen umgestalten zu lassen. Ziel ist es, durch direkte Transformation von Geld in Kunst die Selbstverständlichkeit der verfassungsrechtlich garantierten Würde des Menschen zu manifestieren und die derzeit vorherrschende menschenverachtende, kapitalistische Wertung unserer Gesellschaft aufzuzeigen.“
In der Vergangenheit machte der Künstler mit Projekten wie „Die eigene Partei“ und „Die soziale Plastik” auf sich aufmerksam. Jetzt zieht er mit seinem „Langzeitprojekt“ gegen den marktradikalen Neoliberalismus zu Felde: das Opfern des Geldes für die Kunstaktion sei ein befreiender Akt. Die Banknoten wurden in der ersten Projektphase „auseinander geschnitten und als Kunstcollagen zwischen Akteur und Mitspieler aufgeteilt“. Nun sind in der zweiten Phase alle Geldpaten eingeladen, um im zweisamen Miteinander über die Zukunft ihres für sie exklusiv produzierten Kunstwerks mit dem Künstler zu entscheiden: Zerstörung des Kunstwerks durch Wiedervereinigung des Geldscheins zur Aufteilung oder gemeinsamen Investition des reaktivierten Geldwerts zugunsten eines ‘guten’ Zwecks oder aber Erhaltung der einzigartigen Kunstwerke als Symbole für mehr Menschlichkeit gegen die Macht des Geldes sowie potentielle Wertanlage über den Wert von Brandstifters Werken auf dem Kunstmarkt…“ http://www.brand-stiftung.net
Dazu in Band 149 erschienen: