Art Cologne 2023: „Kurz und intensiv“

20. November 2023 · Messen & Märkte

Art Cologne-Leiter Daniel Hug war mit der diesjährigen Ausgabe der weltweit ältesten Messe für zeitgenössische Kunst zufrieden: „Trotz der verkürzten Laufzeit auf vier Tage, kamen mehr Besucherinnen und Besucher als im Vorjahr in die Messehallen“, nämlich 45.000 aus 68 Ländern.

Hatten in den vergangenen Jahren die teilweise rigorosen Pandiemie-Regeln und 2022 der Ukraine-Krieg viele Kunstinteressierte aus Übersee von einer Reise nach Köln abgehalten, so herrschte auf der jüngsten Art Cologne wieder ein Zulauf wie in Vor-Corona-Zeiten. Ein offenes Hallenlayout, das etablierte und jüngere Galerien stärker durchmischte als früher und die kürzere Dauer fanden viel Zuspruch: „Die Verkürzung ist gut, weil die Kaufentscheidungen schneller fallen“, fand der Galerist Amadeo Kraupa-Tuskany, und seine Kollegin Petra Martinetz ergänzte: „Lieber kurz, dafür intensiv“. Gut verkauft wurde denn auch in allen Preissegmenten: die Berliner Galerie Bastian trennte sich u.a. von Pierre Auguste Renoirs „Landschaft mit zwei Figuren“ für 340.000 Euro, und die Galerie Sprüth Magers gab ein Walter Dahn-Bild für 130.000 Euro ab. Thaddaeus Ropac verbuchte 325.000 Euro für eine Skulptur von Tony Cragg und 220.000 Euro für ein Acrylbild auf Aluminium von Imi Knoebel. Die Galerie Anna Laudel verkaufte zwei semi-digitale Werke von Cem Sonel für je 5.000 Euro und die Galerie Benden und Ackermann einen Siebdruck von Gerhard Richter für 42.000 Euro. Peter Kilchmann veräusserte Arbeiten von Francis Alÿs zwischen 50.000 und 200.000 Euro an Museen und Privatsammlungen. Scherenschnitte von Sonja Yakovleva bei der Galerie Robert Grunenberg trafen zu Preisen ab 1.500 Euro auf Kaufinteresse. Anita Beckers aus Frankfurt/Main machte mit digitaler Kunst gute Geschäfte: auch wenn der Messemarkt sich in den letzten Jahren stark gewandelt hat durch die Expansionen der Art Basel oder der Frieze Art Fair und nach dem Brexit durch einen neuen Auftrieb für Paris als Messestandort, so profitieren Köln und die Art Cologne weiterhin von der geografisch günstigen Lage mit einer Nähe zu den westlichen Nachbarländern: mit der Bahn ist man von Köln aus in 5 Stunden in London, in 3 Stunden in Paris oder in Amsterdam. www.artcologne.de

Dazu in Band 239 erschienen:


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