Athen: Politiker beschädigt Bilder in Nationalgalerie

Nikolaos Papadopoulos, Parlamentsabgeordneter der ultrareligiösen und rechtsextrem-nationalistischen Partei „Niki“ wurde von der Polizei vorübergehend festgenommen. Der Politiker hatte in der Nationalgalerie Athen vier Werke von den Wänden gerissen und zu Boden geworfen, wobei diese beschädigt wurden.
Es handelt sich dabei um Arbeiten des zeitgenössischen Künstlers Christophoros Katsadiotis. Drei von ihnen ähneln religiösen Ikonen. Papadopoulos erklärte, er habe „vier gotteslästerliche Bilder“ von der Wand entfernt. Die Museumsleitung verurteilte den Vandalismusakt aufs Schärfste: „Die institutionelle Rolle der Nationalgalerie besteht darin, künstlerisches Schaffen zu sammeln, zu schützen, zu beleuchten und zu dokumentieren. In diesem Zusammenhang und unter Wahrung der freien Meinungsäußerung der Kunst spricht das Direktorium der Direktion sein Vertrauen aus und unterstützt das genehmigte künstlerische Programm, das den Dialog zwischen verschiedenen künstlerischen Tendenzen, Strömungen und Ansichten gewährleistet. Wir verurteilen aufs Schärfste alle Akte von Vandalismus, Gewalt und Zensur, die die verfassungsmäßig garantierte Freiheit der künstlerischen Meinungsäußerung beeinträchtigen.“
Dazu in Band 215 erschienen: