Auktionen: 188 Mill. Euro Umsatz mit Banksy

Das französische Unternehmen Artprice legte seinen Jahresbericht über die Auktionen 2021 vor. Obwohl in der Lockdownphase im Frühjahr vergangenen Jahres viele Auktionen nicht als Saalveranstaltungen stattfinden konnten, erzielte die Branche weltweit einen Umsatz von 17 Milliarden Dollar (= 15 Milliarden Euro). Die meisten Hammerschläge erfolgten dabei in China (5,95 Dollar Umsatz) und in den den USA (5,79 Dollar). Die deutschen Auktionshäuser liegen in dieser Rangfolge auf Platz 5. Dabei hat das Segment der zeitgenössischen Kunst deutlich zugenommen: machte die Kunst aus der unmittelbaren Gegenwart vor 20 Jahren bei den Auktionshäusern nur 3 Prozent aus, so machen die Versteigerer seitdem den Galerien vermehrt Konkurrenz. Inzwischen hat der Marktanteil der zeitgenössischen Kunst inclusive NFTs bei den Auktionen nämlich ein Volumen von 20 Prozent erreicht. Neben Gerhard Richter erzielt derzeit vor allem Banksy bei Auktionen Rekordergebnisse: 2021 wurden von ihm 1.200 Werke für insgesamt 295 Mill. Dollar (=188 Mill. Euro) versteigert. Da man Banksy nachsagt, er übe mit seinen Arbeiten Kritik am Kunstmarkt und am Kapitalismus, hatte angesichts der Versteigerung eines geschredderten Banksy-Werks die Wiener Zeitung „Der Standard“ schon vor einigen Wochen die Frage gestellt: „Besiegt Banksy den Kunstmarkt – oder er ihn?“
Dazu in Band 260 erschienen: