Berlin Biennale eröffnet

Die 13. Ausgabe der Berlin Biennale für zeitgenössische Kunst feiert heute Abend ihre Eröffnung und bringt die Kunstszene an vier Ausstellungsorten in Berlin zusammen.
Gezeigt wird die Ausstellung in den KW Institute for Contemporary Art, den Sophiensælen, dem Hamburger Bahnhof und erstmals dem ehemaligen Gerichtsgebäude in der Lehrter Straße. Kuratiert wird die Schau der über 60 Künstler*innen als fußläufiger Parcours von Zasha Colah und von Valentina Viviani, die sich von der Bewegung urbaner Füchse haben inspirieren lassen. Der Titel der Schau das flüchtige weitergeben beschreibt die Fähigkeit der Kunst „im Angesicht legislativer Gewalt in Unrechtssystemen ihre eigenen Gesetze zu definieren, und auch unter Bedingungen von Verfolgung und Militarisierung Zeichen zu setzen – Botschaften zu senden, die weitergegeben werden können”. Damit verweist der Titel auf die Kompliz*innenschaft von Kunstwerk und Publikum, die Bedeutung von Körper und Oralität in der Kunst sowie die Ästhetik des Flüchtigen.
Zu den programmatischen Höhepunkten am Eröffnungswochenende zählen die Performance The Berlin Statement von Milica Tomić in der Lehrter Straße – inspiriert vom Werk des jugoslawischen Konzeptkünstlers Raša Todosijević (1945–2024) – sowie das Theaterprojekt The Beggars’ Convention von Major Nom im Festsaal der Sophiensæle, das ein regimekritisches burmesisches Stück in Drag und Queerness zelebrierend neu inszeniert. Außerdem wird der Künstler Gabriel Alarcón seinen eigenen rituellen Prozessionsweg gehen, und dabei eine Steinskulptur („apacheta“) aus lokalen Steinen und Elementen errichten als Symbol des Widerstands der traditionellen Anden-Kultur. Auch Han Bing begibt sich durch die Stadt, und führt als absurde Geste einen Kohl zum Spaziergang aus in Walking the Cabbage in Berlin.
Dazu in Band 271 erschienen: