Berliner Neue Nationalgalerie erhält Schlingensief-Werk

Aino Laberenz, die Witwe und Nachlassverwalterin des Künstlers, Autors, Filmemachers, Theater- und Opernregisseurs Christoph Schlingensief (1960-2010), schenkte der Berliner neuen Nationalgalerie die Rauminstallation Deutschlandsuche ’99.
Die Schenkung und die Eröffnung des Raums Christoph Schlingensief. Deutschlandsuche ’99 findet anlässlich des Gallery Weekends am Freitag, 02. Mai 2025, statt. Schlingensiefs Projekt Deutschlandsuche ´99 begann – an eine vorherige Aktion in New York anknüpfend – mit einer Theatertour durch verschiedene deutsche Städte. Es galt, angesichts zunehmender rechtsextremer Umtriebe Ende der 1990er Jahre die nationale Identität im Kontext der NS-Vergangenheit kritisch zu befragen. Inspiriert war Schlingensief von Richard Wagners Opernzyklus Der Ring des Nibelungen, hier jedoch mit Christoph Schlingensiefs Vision eines modernen Siegfrieds, der ein wiedervereinigtes und globalisiertes Deutschland verkörpert. Schlingensief beendete dieses Projekt in der Wüste von Namibia mit den Worten: „Die kolonialen Überreste des ehemaligen Deutsch-Südwestafrika werden ein letztes Mal mit Wagnermusik beschallt, der Nibelungenring nicht im Rhein versenkt, sondern in den Sand gesetzt.“
Dazu in Band 236 erschienen: