Camera Austria-Preis für Jakob Ganslmeier und Ana Zibelnik
Jakob Ganslmeier und Ana Zibelnik nahmen den Camera Austria-Preis für zeitgenössische Fotografie der Stadt Graz entgegen (15.000 Euro).
Sie dokumentieren und untersuchen das Erstarken radikaler faschistischer Ideologien in ihren Fotoseerien wie „Bereitschaft“ von 2024, „Redpilled“ von 2023“ und „Haut, Stein“ (2017-2020). In der Jurybegründung heißt es: „Die Jury war zutiefst beeindruckt von Jakob Ganslmeier & Ana Zibelniks gleichermaßen einfühlsamer wie systematischer Analyse der visuellen und sprachlichen Muster, die dem Voranschreiten radikaler faschistischer Ideologien – sowohl online als auch offline – zugrunde liegen. Ihre präzise recherchierten Werkgruppen greifen auf Fotografie, Grafikdesign, Interviews, Publikationen, Videoinstallationen und Ausstellungsdesign zurück, um die Verbreitung eines maskulinen, rechtsextremen Vokabulars in unserer visuellen Alltagskultur durch Memes, Tattoos, TikTok-Videos, Werbeplakate, architektonische Motive und ableistische Kommunikation herauszuarbeiten… Ihr Ansatz verleiht den Arbeiten eine beeindruckende Tiefe, Dringlichkeit und Menschlichkeit und wirft gleichzeitig Fragen nach Verantwortlichkeit auf. Die Arbeiten von Jakob Ganslmeier & Ana Zibelnik spiegeln die von den Jurymitgliedern geteilte Besorgnis über fortschreitende politische Verschiebungen in der westlichen Kultur wider, die die Grundfesten der Demokratie bedrohen“.
Dazu in Band 273 erschienen: