Dietmar Schneider: Runder Geburtstag
Dietmar Schneider, Kölner Kunstvermittler, feierte seinen 80. Geburtstag. Für die lokalen Künstler und ihre Probleme hatte er immer ein offenes Ohr, was ihm den Spitznamen „Beichtvater der Kölner Kunstszene“ einbrachte. Als Schneider Ende der 1960er Jahre mit der Organisation von Ausstellungen in non-musealen Räumen begann, war er auch ein Pionier des Kunstsponsorings – vor ihm war noch kaum jemand auf die Idee gekommen, für Kunstprojekte Geld aus der Privatwirtschaft zu aquirieren. Auf der Einkaufsmeile Hohe Str. stellten um 1970 Geschäftsleute ihre Schaufenster zur Verfügung – Heinz Mack baute seine kinetischen Objekte bei einem Textilhändler auf, Dieter Roth präsentierte seine Schokoladenküche und Joseph Beuys diskutierte mit den Passanten. Mit zwei Unternehmen initiierte er später den „Kunstpreis Glockengasse“ und den „Toyota Kunstpreis“, und Dietmar Schneider porträtierte auch jahrelang die lokale Szene mit Texten und Fotos in seiner Zeitschrift „Kölner Skizzen“. Nur als er sich um eine Annäherung von „Kunst und Fußball“ bemühte und deswegen beim 1. FC Köln vorsprach, um dessen Bundesliga-Mannschaft für Kunst zu begeistern, biss er auf Granit, denn der der damalige Trainer Hennes Weisweiler winkte ab: „Jehen Se damit lieber mal zum Spieler Harald Konopka. Ich glaube, der sammelt sowat“.
Dazu in Band 102 erschienen: