Documenta-Gesellschafter stellen Erklärungsmonitore auf

10. August 2022 · Aktionen & Projekte

Das Land Hessen und die Stadt Kassel sind Gesellschafter der Documenta und Museum Fridericianum gGmbH. Sie ließen nun im ruruhaus, der zentralen Anlaufstelle für die aktuelle Documenta, zwei Monitore mit Erklärungen auf Englisch und Deutsch aufstellen, meldete die Presseagentur dpa. Es heißt, auf diesen Monitoren sollen auch die Beiträge des siebenköpfigen externen Wissenschaftsteams präsent sein, das die documenta bei der Auflösung des Eklats berät. So können sich alle Interessierten eine eigene Meinung bilden. Über den Eklat wird weiter gestritten: „Der Stern“ lässt Kulturstaatsministerin Claudia Roth zu Wort kommen, die Geschehnisse in Kassel seien „eine »Kette der Verantwortungslosigkeit, wo am Ende keiner verantwortlich gewesen sein will“. Roth räumte ein, sie hätte vielleicht schon viel früher „bei den Diskussionen im Vorfeld der Documenta-Eröffnung lauter und deutlicher sein sollen, sein müssen“. Auch der Grünen-Politiker Volker Beck prangerte erneut eine „Verantwortungslosigkeit“ an, dies vor allem an die Adresse von Kassels OB Christian Geselle (SPD) und Hessens Kunstministerin Angela Dorn (Grüne), da diese „da im Aufsichtsrat nicht dafür gesorgt haben, dass hier etwas geschieht“. Volker Beck: „Nach dieser Documenta muss man sagen: Antisemitismus hat einen Platz in Kassel, Antisemitismus hat einen Platz auf dieser Documenta.“ Die Deutsche Welle lässt den documenta-Geschäftsführer Alexander Farenholtz für einen Kassel-Besuch plädieren: Mir ist schon klar, und das weiß ich aus persönlichen Gesprächen, dass viele Menschen aus der jüdischen Community durch die Vorgänge, die hier stattgefunden haben, verstört und auch verletzt wurden. Die möchte ich besonders einladen: Kommt her, guckt Euch die documenta fifteen an! Für den Erfolg einer documenta spielt die Mund-zu-Mund-Propaganda eine ganz große Rolle. Da gibt es die Realität in den Medien und in der Politik. Das andere ist die Wirklichkeit auf dem Gelände, die sich dann im Gespräch mit Nachbarn und Freunden vervielfältigt.“

Dazu in Band 283 erschienen:


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