Hamburg erwägt Neugründung eines Jüdischen Museums
Aktuell wird in Hamburg über die Gründung eines jüdischen Museums diskutiert. Kultursenator Brosda würde diese Lücke in der Hamburger Museumslandschaft gern schließen, jedoch sind noch viele Fragen offen, unter anderem zum Konzept und Standort.
Auch eine Grundsatzentscheidung für ein neues Museum wurde noch nicht getroffen. Carsten Brosda führt aus: „Dass die zweitgrößte deutsche Stadt kein jüdisches Museum hat, halte ich für einen auf Sicht nicht guten Zustand.“ Diskutiert wird die Idee eines Aufbaus eines jüdischen Museums bereits seit dem letzten Jahr, ausgehend von der sanierungsbedingten Schließung des Museums für Hamburgische Geschichte, in dem sich eine Abteilung mit dem Titel „Juden in Hamburg“ mit jüdischem Leben und ihrer Geschichte in der Stadt beschäftigte. Die Wiedereröffnung des Hauses ist für 2028 geplant. Mit einem eigenen Museum würde das Thema deutlich mehr Gewicht erhalten. Jedoch ist die Liste der anstehenden Aufgaben in der Museumslandschaft in Hamburg bereits lang. So ist die räumliche Unterbringung des geplanten Naturkundemuseum noch ungeklärt. Zur Diskussion steht die Bauruine des Elbtowers in der HafenCity, was jedoch etwa 600 Millionen Euro Kosten verursachen würde. Zudem entsteht auf der Elbinsel Grasbrook das Deutsche Hafenmuseum, das unter anderem die Viermastbark „Peking“ präsentieren soll. Nicht zuletzt muss auch das Museum am Rothenbaum – Kulturen und Künste der Welt saniert werden. Bezüglich eines jüdischen Museums müssten erstmal inhaltliche Fragen geklärt werden, führte Brosda aus. Geplant ist daher zuerst eine Machbarkeitsstudie.
Dazu in Band 145 erschienen: