Ilya Kabakov gestorben

Ilya Iossifowitsch Kabakov (1933-2023) starb im Alter von 89 Jahren. Er galt in der Zeit der Sowjetunion als bedeutender Vertreter des „Moskauer Konzeptualismus“ und emigrierte 1988 nach New York.
Seine Projekte entstanden in enger Zusammenarbeit mit seiner Frau Emilia Kabakova. Seine Ausbildung als Zeichner in Moskau erfolgte nach den Maßstäben des „Sozialistischen Realismus“; 1951 schloss er sein Studium mit einem Diplom als Illustrator ab. Seine Moskauer Wohnung wurde ab 1967 zu einem Treffpunkt der dissidenten Moskauer Kunstszene. In seinen Bildwänden mit Texten parodierte Kabakov ab 1978 die offizielle Sowjet-Kunst und erweiterte seine Collagen zu räumlichen Installationen. In der UdSSR konnten solche Arbeiten nicht gezeigt werden; seine erste Ausstellung hatte er erst 1985 im Westen, in der Kunsthalle Bern. 1988 durfte er auch in Österreich in der Grazer Oper ausstellen, denn Gorbatschows Glasnost-Politik ermöglichte ihm nun internationale Auftritte. Von 1992 bis 1993 lehrte er an der Frankfurter Städelschule; 1992 nahm er auch an der Kasseler Documenta teil. 1993 bespielte Kabakov den russischen Pavillon auf der Biennale von Venedig; dennoch blieb sein Verhältnis zu Russland auch in der Jelzin-Ära schwierig. 1998 wurde Ilya Kabakov mit dem Goslarer Kaiserring ausgezeichnet.
Dazu in Band 134 erschienen: