Jesse Darling gewinnt den Turner Prize
Der Turner Prize 2023 geht an den Künstler Jesse Darling. Der renommierte Kunstpreis geht mit einem Preisgeld in Höhe von £25,000 einher.
Der in Berlin lebende Künstler Darling war einer von vier Shortlist-Nominierten. Seine Arbeiten umfassen Skulptur, Installation, Text und Zeichnung. In seiner Arbeit “Enclosures, No Medals, No Ribbons” für die er ausgezeichnet wurde, kommentiert er die britische Politik der vergangenen Jahre, insbesondere in Bezug auf extreme Sparmaßnahmen, feindselige Migrationspolitik und die Versäumnisse in der Pandemie. Verbogene Gitter und ausgeblichene britische Fahnen symbolisieren das kaputte Großbritannien. Jurychef Alex Farquharson, Direktor der Galerie Tate Britain, sagte, Darlings Ausstellung reflektiere teilweise den Zustand der Nation. Der Turner Preis feiert in diesem Jahr sein 40. Jubiläum und wurde am 05. Dezember 2023 im Rahmen einer Zeremonie in Eastbourne verliehen. Am gleichen Tag hatte der britische Innenminister James Cleverly in Ruanda ein neues Migrationsabkommen unterzeichnet, das Asylsuchende von der Einwanderung nach Großbritannien abschrecken soll: Wer irregulär einreist, soll ohne Rücksicht auf Herkunft in das ostafrikanische Land abgeschoben werden und dort Asyl beantragen. Eine Rückkehr ist ausgeschlossen. Gegner kritisieren, das Vorhaben verstoße gegen internationale Gesetze.
Die Ausstellung zum Turner Prize ist noch bis zum 14. April 2024 im Towner Eastbourne, Devonshire Park, College Road, Eastbourne BN21 4JJ zu sehen. Der Eintritt ist frei.
Dazu in Band 254 erschienen: