Karasin University Charkiw: „Khēmia of Ma’at“ von Aljoscha

Der Künstler Aljoscha hat im Chemie-Auditorium der Karasin Universität in Charkiw, Ukraine die permanente Installation Khēmia of Ma’at realisiert.
Fünfzig pigmentierte, synthetische Organismen schweben in bewusster Suspension. Keine Blumen. Keine Symbole. Nicht statisch. Sie sind Fragmente möglicher Zukünfte – mutierend, leuchtend und molekular. Jede Form besteht aus getöntem Polymethylmethacrylat (Acrylglas) und erinnert nicht an die Nachahmung der Natur, sondern an ihre spekulative Entwicklung.
Im Chemie-Auditorium der Universität von Charkiw schlägt die Arbeit eine stille Synthese zwischen Materie und Moral, zwischen dem Physischen und dem Ethischen vor. Der Name des Werks vereint zwei Konzepte: Khēmia – die etymologische Wurzel der Chemie – war die antike Wissenschaft der Transmutation, das Bestreben, die innere Ordnung der Materie zu verändern. Ma’at – das ägyptische kosmische Prinzip – definierte Wahrheit, Gleichgewicht, Gerechtigkeit und Gesetz. Die Kombination bildet ein paradoxes Gebet: Transformation mit Verantwortung, Schöpfung mit Gleichgewicht.
Die Arbeit wurde während des Krieges in Charkiw geschaffen und ist „ein bewusster Akt des konstruktiven Widerstands“, heißt es „Während Strukturen zusammenbrechen, entfalten sich diese Skulpturen – Träger einer spekulativen Bioethik.“
„Hoffnung ist essentiell“, sagt Künstler Aljoscha. „Hoffnung – als Abweichung, als Mutation, als ethisches Engagement für eine noch nicht vorgestellte Zukunft.“
Dazu in Band 281 erschienen: