Kevin Osepa erhält Prix de Rome für Bildende Kunst 2025
Der Künstler Kevin Osepa erhielt den Prix de Rome für Bildende Kunst vom niederländischen Staatssekretär Becking für sein neues Werk „Lusgarda“ unter Berücksichtigung seines gesamten Œuvres. Mit der Ehrung ist ein Preisgeld von 60.000 Euro verbunden. Der Prix de Rome versteht sich als Förderpreis für talentierte bildende Künstler*innen, die neue Sichtweisen in der bildenden Kunst im Königreich der Niederlande bieten und einen besonderen Beitrag zu ihrer Entwicklung leisten.
In der bewegenden Installation „Lusgarda“ thematisiert Kevin Osepa das verschwindende Ritual des Ocho Dia, der achttägigen Trauerzeit nach einer Beerdigung auf seiner Heimatinsel Curaçao. Sein Werk beschäftigt sich mit individueller und kollektiver Trauer auf der Grundlage von Archivmaterial.
Die Jury des niederländischen Prix de Rome für Bildende Kunst 2025 bestand aus Colin Huizing, Imara Limon, Rita Ouédraogo, Wilma Sütö, Joep Vossebeld und Eelco van der Lingen. Der Prix de Rome wird alle zwei Jahre an Künstler aus den Niederlanden und dem karibischen Teil des Königreichs vergeben. Seit 2012 organisiert und finanziert der Mondriaan Fonds den Preis. Die Ausstellung wird in Zusammenarbeit mit dem Stedelijk Museum Amsterdam organisiert.
Von der Jury wurde insbesondere die ausgeprägte Bildsprache Osepas hervorgehoben. Weiterhin heißt es in der Jurybegründung: „Durch die Verwendung von alltäglichen Haushaltsgegenständen, handgefertigten Puppen und einem eindrucksvollen Film wird das Publikum in eine alternative Realität hineingezogen. Osepa scheut sich nicht vor überschwänglichen Emotionen oder Körperlichkeit.“
Die Arbeiten des 1994 in Willemstad geborenen Künstlers und Filmemachers konzentrieren sich auf afro-karibische Spiritualität, Identität und koloniale Erinnerung, oft aus einer persönlichen und queeren Perspektive. Er arbeitet in den Medien Fotografie, Video und Installation.
Für den diesjährigen Preis waren ebenfalls nominiert: Fiona Lutjenhuis, Thierry Oussou und Buhlebezwe Siwani. Die neu geschaffenen Werke der Finalisten sind bis zum 15. März 2026 im Stedelijk Museum Amsterdam in der Prix de Rome-Ausstellung zu sehen.