Maria Lassnig Preis für Carrie Yamaoka

17. Juni 2025 · Preise

Der Maria Lassnig Preis 2025 geht an die amerikanisch-japanische Künstlerin Carrie Yamaoka. Der mit 50.000 Euro dotierte Preis wird von der Stiftung biennal in Zusammenarbeit mit Ausstellungshäusern verliehen und umfasst eine Ausstellung. Carrie Yamaokas Arbeiten werden Mitte 2026 in der Hamburger Kunsthalle gezeigt.

Yamaoka, geboren 1957 in New York, arbeitet interdisziplinär mit Malerei, Fotografie, Skulptur und Text. Sie beschäftigt sich mit Oberflächen, Materialität und Prozessen, wobei sie die Grenzen zwischen Produktion, Dokumentation und Wahrnehmung hinterfragt. Ihre Arbeiten spielen mit chemischen Prozessen, flüchtigen Transformationen und der Unfähigkeit der Fotografie, alles festzuhalten. Sie verändert teilweise ihre früheren Arbeiten nach mehreren Jahren, was grundlegende Hierarchien und Annahmen in der künstlerischen Produktion infrage stellt. Ihre spiegelnden Oberflächen lassen Atelier, Ausstellungsraum, Künstlerin und Rezipient*innen sowie die Produktion und Fertigstellung ihrer Werke verschwimmen, was die Wahrnehmung und das Verständnis ihrer Kunst beeinflusst.

In ihrem Frühwerk arbeitete Yamaoka mit textbasierten Materialien wie Korrekturbändern aus Schreibmaschinen, die Fehlstellen korrigieren und damit auf Marginalisierungen und Unterdrückung anspielen. Sowohl in Text als auch im Material wird die Sichtbarkeit vermeintlicher Fehlstellen zum zentralen Bestandteil ihres künstlerischen Ausdrucks.

Yamaoka ist außerdem Mitglied des queeren Kollektivs fierce pussy, das 1991 während der AIDS-Epidemie zur politischen Mobilisierung für die Rechte von LGBTQ+ gegründet wurde und bis heute aktiv ist.

Der Maria Lassnig Preis wurde ursprünglich von Maria Lassnig selbst angedacht, die erst spät zu einem internationalen Ruhm als bedeutende Künstlerin gelangte. Mit dieser Auszeichnung soll das Werk von Kolleginnen und Kollegen in den Fokus gerückt werden, um deren künstlerische Position zu stärken und die Sichtbarkeit ihrer Arbeiten zu erhöhen.

www.marialassnig.org

Dazu in Band 80 erschienen:


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