Antonin Artaud: Zeichnungen und Portraits

17. Mai 2019 · Publikationen

Mit einer konzentrierten Fassung eines bereits 1986 erschienen Buches stellt der Schirmer/Mosel Verlag jetzt erneut die Zeichnungen und Porträts von Antonin Artaud vor. Herausgeberin ist Paule Thévenin, Nachlassverwaltein der Schriften Artauds beim französischen Verlag Gallimard, der dieses Buchprojekt seinerzeit zunächst abgelehnt hatte. Jacques Derrida (1930-2004), als Philosoph und Theoretiker Begründer der „Dekonstruktion“, steuerte einen Text zur Bildsprache Artauds bei. Ein Selbstporträt von Antonin Artaud (1896-1948) aus dem Jahre 1946 erzielte 2012 immerhin einen Preis von 2 Mill. Euro – in Frankreich gilt der Dramatiker, Dichter und Zeichner heute noch immer als eine der wichtigsten Ikonen des Surrealismus. Intellektueller Anführer der Pariser Surrealistengruppe war allerdings André Breton, doch die Rolle des „Generalsekretärs“ im Büro der Gruppe in der Rue de Grenelle überließ er 1924 Antonin Artaud. „Eine schreckliche, brodelnde Revolte gegen jede Art materieller oder geistiger Unterdrückung schüttelte uns alle, als der Surrealismus begann: Vater, Vaterland, Religion, Familie – es gab nichts, gegen das wir uns nicht in Schmähungen ergingen“, schrieb Antonin Artaud später in seinem Text „Mexico“ über die Aktivitäten in jenem Büro. Manche Ideen von Antonin Artaud waren aber schließlich selbst den Surrealisten zu radikal, und vor allem André Breton war inzwischen höchst beunruhigt über Artauds „Raserei“, wie er das nannte. Das Büro wurde daher nach einem halben Jahr Ende April 1925 wieder geschlossen. 1926 kam es zum endgültigen Bruch zwischen Breton und Artaud, der 1935 in Paris sein „Theater der Grausamkeit“ gründete, das er aber letztlich nicht ungehindert betreiben konnte: ab 1937 ließen ihn die französischen Behörden immer wieder als „Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung“ in psychiatrische Kliniken einweisen. http://(ISBN 978-3-8296-0775-9).

Dazu in Band 177 erschienen:

Dazu in Band 87 erschienen:


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