Auktionshaus wollte Briefe von KZ-Häftlingen versteigern
Das Auktionshaus Felzmann in Neuss kündigte eine Auktion mit dem Titel „Das System des Terrors Vol. II 1933–1945“ für diesen Monat an, die große Kritik hervorrief, da dort Profit mit hunderten Briefen von Häftlingen aus Konzentrationslagern, Judensternen und Interna der Verwaltungsapparate gemacht werden sollte. Die angekündigten etwa 600 Lose stammten wohl zum Teil von privaten Forscher*innen.
Das Auktionshaus, das eigentlich auf den Verkauf von Briefmarken spezialisiert ist, sagte die strittige Auktion nun ab, nachdem Kritik unter anderem vom Internationalen Auschwitz-Komitee erfolgte, das den Handel mit Dokumenten der Verfolgung und des Holocausts schamlos nannte. Das Fritz-Bauer-Institut aus Frankfurt wies zudem auf die Verwertungslogik hin, in der spätere und somit seltenere Schriftstücke oder auch Briefe mit niedrigen Häftlingsnummern oder Zeichnungen mehr Wert seien als andere. Das Auktionshaus verteidigte sein Vorgehen als einen Akt der Bewahrung, löschte den Online einsehbaren Auktionskatalog dann aber doch von seiner Webseite.