British Museum in London kündigt Tabak-Sponsorenvertrag
Nachdem die Sponsorenschaft des Tabakkonzerns Japan Tobacco International mit dem Londoner British Museum kürzlich in einem Bericht der Universität Bath als wichtiger Teil der Lobbying-Strategie der Firma diskutiert wurde, reagierte das Museum und erneuerte den auslaufenden Vertrag nicht.
Die seit 15 Jahren laufende finanzielle Partnerschaft mit dem Hersteller von Tabakmarken wie Benson & Hedges, Winston, Camel und Silk Cut wurde nach der wissenschaftlichen Untersuchung der universitären Tobacco Control Research Group unter anderem mit dem britischen Ministerium für Kultur, Medien und Sport und dem Ministerium für Gesundheit und Soziales getroffen, auch wenn das Kuratorium des Museums betont, dass sie unabhängig von diesen Diskussionen zu der Entscheidung gelangt sind.
In den vergangenen Jahren wurden die zusätzlichen finanziellen Mittel vor allem für den Ankauf von neuen Werken verwendet, aber auch eine kuratorische Stelle in der japanischen Abteilung wurde mit den Geldern finanziert. Weiterhin flossen Teile des Sponsorengeldes in Vermittlungsprogramme, die beispielsweise Führungen in Gebärdensprache und für spezielle Zielgruppen wie auch Teepartys für ältere Menschen beinhaltete.
In England wird noch eine weitere große Institution von Japan Tobacco International mit bedeutenden Summen gefördert: die Royal Academy of Arts, die keine staatliche Unterstützung erhält. Momentan plant die Kunstakademie keine Beendigung des Sponsorings, aber die Diskussionen um Ethiken der Finanzierung von Kunst- und Kultureinrichtungen gehen in England weiter.