Cranach-Triegel-Altar verlässt Naumburger Dom für zwei Jahre
Der Cranach-Triegel-Altar, der sich aktuell in der Welterbestätte Naumburger Dom befindet, wird zwei Jahre lang nach Rom ausgeliehen.
Das dreiflügelige Altarretabel, das Lucas Cranach d.Ä. 1519 für den Naumburger Westchor erschuf und dessen Mittelteil im Jahr 1541 in einer bilderfeindlichen Aktion zerstört wurde, wurde 2022 mit einem neuen Mittelteil des Künstlers Michael Triegel ergänzt.
Jedoch führte die Wiederaufstellung im Westchor zu Diskussionen, da Experten der UNESCO vorhandene Sichtachsen auf berühmte hochmittelalterliche Stifter*innenfiguren, wie beispielsweise Uta von Naumburg, hierdurch gestört sehen. Ob dies eine Aberkennung des Welterbetitels des Naumburger Doms bedeuten könnte, ist noch nicht geklärt. Nun wird die Altarretabel erstmal nach Italien verliehen, sodass die kommenden zwei Jahre genutzt werden können, um die Sachlage und das weitere Vorgehen mit allen Beteiligten zu klären. Der Altar mit den beiden originalen Flügeln Cranachs, die die beiden Stifterbischöfe und verschiedene Heilige zeigen, sowie der neu ergänzten Mariendarstellung von Triegel soll ab November 2025 temporär in einer Kapelle auf dem Campo Santo Teutonico in der Nähe des Petersdoms gezeigt werden.
Dazu in Band 190 erschienen: