Künstlerin Jingyun Li sucht ehemalige Arbeiter*innen in Kraftwerken

Die Gastkünstlerin des Programms „Zu Gast bei Urbane Ruhr“ Jingyun Li (*1995 in Xi’an, China) sucht für ein kommendes Projekt ehemalige Arbeiter*innen des Kraftwerks Gustav Knepper, des Kraftwerks Dortmund, des Kraftwerks Datteln, des Kraftwerks Gneisenau oder anderer Heizkraftwerke.
Li möchte in ihrem Projekt „Geschichten von ruhigen Wolken“ anhand der Arbeit in der Energiegewinnung einen Dialog zwischen den Städten Dortmund und Xi’an anstoßen. Hierbei erforscht sie das Leben von Arbeiter*innen in China und Deutschland, angeregt durch ihre eigene Lebensgeschichte. Denn Jingyun Li wuchs in der Wohnsiedlung des chinesischen Kohlekraftwerks Xi’an auf, in dem ihre Eltern arbeiteten. Schon in der Schule war ihr das Ruhrgebiet seltsam vertraut: Die ferne, im Westen Deutschlands gelegene Region wurde im Unterricht beispielhaft als historisch wohlhabende Industrieregion beschrieben, der jedoch die Veränderungen in der Wirtschafts- und Energiestruktur stark zu schaffen machten. In ihrem Projekt möchte Li durch persönliche Geschichten und Erfahrungen von Zeitzeug*innen ein Verständnis für den Wandel beider Städte ermöglichen.
Die Teilnehmenden sollten circa in 1970er Jahren oder früher geboren sein. Im Verlauf des gemeinsamen Arbeitsprozesses will die Künstlerin zwischen August und Oktober 2025 mit Interessierten Gespräche über ihre Arbeitserfahrungen und Lebensgeschichten führen. Diese Geschichten werden dann gemeinsam notiert oder münden in Zeichnungen. Weiterhin interviewt Jingyun Li auch Kraftwerksarbeiter*innen in Xi’an in China, um einen Dialog zu eröffnen. Das Projekt soll zu einer Ausstellung führen.
Interessierte Zeitzeug*innen können sich bei der Künstlerin unter jingyunli.work@gmail.com oder unter der Telefonnummer 0179 /514 99 30 melden. Ob im Arbeitsprozess Ton- oder Bildaufnahmen angefertigt werden, können die Teilnehmenden selbst entscheiden.