Kunsthandel: Italien senkt Mehrwertsteuer

Italiens Kulturminister Alessandro Giuli kündigte an, den Mehrwertsteuersatz für den Kunsthandel von 22 % auf 5 % zu senken. Damit wird der bislang höchste Mehrwertsteuersatz innerhalb der Europäischen Union auf das niedrigste Niveau reduziert.
Die noch formale Verabschiedung der Neuregelung im italienischen Parlament gilt als wahrscheinlich. In Deutschland beträgt der Mehrwertsteuersatz bei gewerblichen Kunstverkäufen seit Anfang 2025 7 % (zuvor 19 %). In Österreich liegt der Steuersatz bei 13 %.
Minister Giuli sieht in der Steuersenkung einen klaren Standortvorteil für italienische Galerien sowie ihre Partner im Transportgewerbe, in Restaurierungswerkstätten und anderen Bereichen. Federico Mollicone, Vorsitzender des Kulturausschusses der italienischen Abgeordnetenkammer, rechnete vor, dass Galerien, Antiquariate und Auktionshäuser innerhalb von drei Jahren ihre Jahresumsätze um bis zu 1,5 Milliarden Euro steigern könnten. Einschließlich aller Sekundäreffekte ermögliche die Steuersenkung eine Steigerung der Wirtschaftsleistung um etwa 4,2 Milliarden Euro.
Dazu in Band 274 erschienen: