Umgang mit Raubkunst in Bayern kritisiert
Die Bayerischen Staatsgemäldesammlungen werden bereits seit Jahren für fehlende Transparenz und unsystematisches Vorgehen im Umgang mit Kunst, die von den Nationalsozialisten enteignet wurde, kritisiert. Nun liegt dem Kunstausschuss des bayerischen Landtags ein Untersuchungsbericht einer Kommission vor, der vorschlägt, zukünftig verbindliche Verfahren für den Umgang mit Nazi-Raubkunst einzuführen. In Auftrag gegeben wurde der Bericht vom Kunstministerium.
Auch wenn etwa 3.000 Objekte, die nach Kriegsende erworben oder inventarisiert wurden, noch nicht bearbeitet wurden, sind bereits 82 Werke aus den Bayerischen Staatsgemäldesammlungen der roten Kategorie mit hohem Verdacht Raubkunst zu sein, zugeordnet. Bei weiteren Werken ist die Herkunft noch nicht abschließend geklärt ist.
Nun sollen neue Maßnahmen in Bayern eingeführt werden, die die Transparenz im Umgang mit Kunst mit strittiger Herkunft erhöhen. Das bekannte Ampelsystem soll in den Münchner Pinakotheken durch QR-Codes Arbeiten begleiten. Weiterhin führte Kunstminister Markus Blume im bayerischen Landtag aus, dass die Anzahl von Provenienzforscher*innen in verschiedenen staatlichen Museen erhöht wird. Auch ein runder Tisch soll zukünftig die Museen und Regierung beraten.