Venedig-Biennale 2026: Chiara Camoni repräsentiert Italien

15. Oktober 2025 · Biennalen

Für die Ausstellung im italienischen Pavillon der 61. Venedig-Biennale im kommenden Jahr wurde die 51-jährige italienische Künstlerin Chiara Camoni mit ihrem Projekt „Con te, con tutto“ ausgewählt, kuratiert wird die Schau von Cecilia Canziani.

Die Künstlerin setzte sich in einem zweistufigen Bewerbungsprozess gegen zahlreiche andere Projektvorschläge durch. Der Auswahlkommission gehörten Angelo Piero Cappello, Claudio Varagnoli, Ester Coen, Luca Cerizza und Valerio Terraroli an. Ihre Wahl begründeten sie folgendermaßen: „‘Con te, con tutto‘ entwickelt eine höchst originelle Vision gemeinsamer Kreativität, die sich auf die weibliche Freundschaft und die Überwindung der Grenzen von Autorenschaft konzentriert. Themen wie Teilen, Staunen, Dialog und der Fluss der Zeit verflechten sich mit der Umwandlung von Materie und lassen eine Sprache entstehen, die Handwerk und bildende Kunst miteinander verbindet.“ Der italienische Kultusminister Alessandro Giuli betont: “ Das Projekt zeigt eine seltene Fähigkeit, die Natur in ein lebendiges künstlerisches Laboratorium zu verwandeln.“

Insbesondere mit organischen Materialien arbeitend und oftmals Objekte aus dem häuslichen Bereich integrierend, spannt sich Camonis künstlerische Praxis zwischen Zeichnung, Skulptur, Keramik bis zu Videoarbeiten. Fundstücke aus ihrem Garten, wie Pflanzen, Beeren oder Ton, finden immer wieder Eingang in ihre künstlerischen Assemblagen, die daher oftmals durch natürliche Farbtöne bestimmt sind. Chiara Camoni arbeitet zudem häufig mit Gesten, die rituelle Hintergründe haben, und die sie mit ihren natürlichen Materialien zu neuen Formen verbindet. Zentrale Themen ihrer Kunst sind daher die schöpferische Kraft der Natur, der Lauf der Zeit und menschliche Beziehungen.

Camoni gilt als eine der führendsten Künstler*innen ihrer Generation in Italien. Sie studierte Bildhauerei an der Akademie der Schönen Künste in Brera und arbeitete einige Jahre mit dem Institut für die Verbreitung der Naturwissenschaften in Neapel zusammen. Chiara Camoni lebt und arbeitet in Fabbiano in den Apuanischen Alpen.

Die 49-jährige Kunsthistorikerin und Kuratorin Cecilia Canziani ist in Rom geboren. Sie hat den Lehrstuhl für Phänomenologie der zeitgenössischen Kunst an der Akademie der Schönen Künste in L’Aquila inne und unterrichtet zeitgenössische Kunstgeschichte im Rahmen des internationalen Masterstudiengangs für Kunstgeschichte an der Universität Rom Tor Vergata. Sie ist Mitbegründerin des Forschungszentrums IUNO und des Verlagsprojekts Les Cerises, das Künstlerbüchern für Kinder herausgibt. Zudem leitete Canziani gemeinsam mit Ilaria Gianni die Nomas Foundation in Rom.

Dazu in Band 296 erschienen:


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