Wien: die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums bekommt eine neue Direktorin
Die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums in Wien, eine der größten und bedeutendsten Sammlungen europäischer Malerei, bekommt ab November 2025 mit Jennifer Sliwka eine neue Direktion
Die Ernennung der Kunsthistorikerin, die in den USA geboren wurde und in Kanada sowie in Großbritannien aufwuchs, erfolgte nach einer mehrstufigen internationalen Ausschreibung. Sliwka studierte an der University of Toronto, am Courtauld Institute of Art in London und an der Johns Hopkins University in Baltimore, wo sie mit ihrer Doktorarbeit über Domenico Beccafumi, einen senesischen Maler des 16. Jahrhunderts, promovierte. Seit 2023 leitet sie die Abteilung Western Art am Ashmolean Museum of Art and Archaeology und ist gleichzeitig Garlick Professorial Fellow am Balliol College, beide an der Universität Oxford. Davor arbeitete sie an der National Gallery, dem Victoria and Albert Museum und dem British Museum in London. Außerdem lehrte sie mehr als zehn Jahre lang am King’s College London.
Generaldirektor Jonathan Fine äußerte sich sehr erfreut zu der Ernennung Sliwkas: „Ich freue mich außerordentlich, dass Jennifer Sliwka das Team der Gemäldegalerie leiten wird. Ihr interdisziplinärer Ansatz und ihre innovativen Ausstellungen werden die Präsentation der einzigartigen Gemäldesammlung des Kunsthistorischen Museums neu positionieren und stärken.“
Jennifer Sliwka selber betrachtet es als eine große Ehre, „[…], demnächst die Gemäldegalerie des Kunsthistorischen Museums – eines der bedeutendsten Museen der Welt – zu leiten.” und sagte weiter sie freue sich schon sehr darauf, “gemeinsam mit dem hervorragenden Team von Kurator*innen und Konservator*innen der Gemäldegalerie neue Ausstellungen, Präsentationen und Forschungsprojekte zu entwickeln, die ein möglichst breites Publikum begeistern und ansprechen. Aufbauend auf den Erfolgen meiner geschätzten Vorgänger freue ich mich darauf, gemeinsam neue Wege zu finden, um diese Weltklasse-Sammlung zu würdigen – und die Art und Weise, wie wir Kunst heute erleben und denken, zu erweitern.“
Die hoch angesehene Kunsthistorikerin und Museumskuratorin ist Spezialistin für italienische Renaissance- und Barockmalerei. Sie ist zudem bekannt für ihre transhistorischen und interdisziplinären Ansätze in wissenschaftlichen und musealen Projekten, bei denen sie mit zeitgenössischen Künstlerinnen und Künstlern wie Michael Landy, Olafur Eliasson, Danh Võ und Louise Giovanelli zusammengearbeitet hat. Für ihre Forschungen wurde Sliwka vom Getty Research Institute in Los Angeles, von der Samuel H. Kress Foundation und dem Metropolitan Museum of Art in New York, der University of Cambridge und dem Center for Italian Renaissance Studies der Harvard University in der Villa I Tatti in Florenz unterstützt. Zu ihren bedeutendsten Ausstellungen zählen Devotion by Design: Italian Altarpieces before 1500 (The National Gallery, 2011), Visions of Paradise: Botticini’s Palmieri Altarpiece (The National Gallery, 2015/16), Monochrome: Malerei in Schwarz und Weiß (The National Gallery; Kunstpalast Düsseldorf, 2017/18) und Reframed: The Woman at the Window (Dulwich Picture Gallery, 2022). Sie ist Co-Kuratorin der bevorstehenden Ausstellung Aphrodite-Venus: The Making of a Goddess im Ashmolean Museum.