Beschlagnahmung von 20 mutmaßlich gefälschten Gemälden

27. Oktober 2025 · Galerien & Auktionshäuser

Kunstfahnder des LKA Bayern haben 20 mutmaßlich gefälschte Gemälde weltberühmter Maler*innen sichergestellt. Unter den beschlagnahmten Bildern befinden sich scheinbare Werke von Künstler*innen wie Rembrandt, Rubens, Picasso und Frida Kahlo. Die fraglichen 20 Gemälde wurden für Summen von 400.000 bis 14 Millionen Euro auf dem Kunstmarkt angeboten. In den Betrugsversuch sind vermutlich elf Personen involviert. Als Hauptverdächtiger gilt momentan ein 77-jähriger Mann aus der Oberpfalz sowie sein 74-jähriger Komplize, gegen die Haftbefehle erlassen wurden. Vorgeworfen wird ihnen versuchter gewerbs- und bandenmäßiger Betrug mit Kunstfälschungen.

Auf die Aktivitäten dieses Personenkreises sind Ermittler aufmerksam geworden, als der Hauptbeschuldigte zwei Gemälde von Picasso wie auch Rembrandt van Rijns „De Staalmeesters“ aus dem Jahr 1662 für 120 Millionen Franken verkaufen wollte. Die kundigen Kunstfahnder wussten, dass dieser Rembrandt sicher im Rijksmuseum in Amsterdam verwahrt und ausgestellt wird. Nach der Untersuchung wurde klar, dass das zu verkaufende Gemälde eine Kopie aus dem 20. Jahrhundert zu sein scheint. Nach Angaben des LKA begründeten die Beschuldigten diesen Sachverhalt gegenüber potentiellen Käufer*innen mit einer Argumentation, dass die von ihnen zum Kauf angebotenen Gemälde die wahren, älteren Originale seien als die in den Museen gezeigten Bilder.

Um die Aktivitäten des Betrugsrings aufzudecken, durchsuchten 100 Polizist*innen unterschiedliche Immobilien in Deutschland, der Schweiz und Liechtenstein, wobei eine Vielzahl mutmaßlich gefälschter Werke beschlagnahmt wurden. Noch unklar ist, wer die Werke gefälscht hat. Die Polizei untersucht derzeit, ob die Hauptbeschuldigten die Fälschungen selbst vorgenommen haben oder ihre Rolle diejenige von Vermittlern war. Die Untersuchung der konfiszierten Gemälde durch Expert*innen und Gutachter*innen läuft noch.

Dazu in Band 213 erschienen:


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