Carmen Herrera starb im Alter von 106

Carmen Herrera starb im Alter von 106 Jahren in Manhattan. Obgleich sie zu den Pionierinnen der geometrischen Abstraktion in Amerika zählt, kannte man sie lange Zeit kaum, denn sie wurde Jahrzehnte lang von Kunstkritik und Kunstmarkt ignoriert. 1915 in Havanna, Kuba geboren, lebte sie seit 1939 mit ihrem Ehemann Jesse Loewenthal hauptsächlich in New York. Dort fand sie als Malerin schon früh zu einem Stil mit geometrischer Abstraktion; seit 1952 bilden vor allem Linien und Dreiecke das kompositorische Gerüst ihrer Bilder. Mit Streifenbilder, die Kippmuster ergeben, nahm sie schon in den 1950er Jahren die Op Art vorweg. Allerdings blieb sie im internationalen Kunstbetrieb relativ unbekannt, erst nach 2010 gewann sie mit Ausstellungen im Museum Pfalzgalerie Kaiserslautern (ihre erste große Retrospektive in Europa) und im Whitney Museum of American Art größere Aufmerksamkeit. 2018 widmete ihr die Kunstsammlung NRW in Düsseldorf eine umfangreiche Retrospektive.
Dazu in Band 252 erschienen: