Manifesta 16 stellt Creative Mediators und Ausstellungsorte vor

Die Manifesta 16 findet 2026 im Ruhrgebiet statt und hat nun ihre Creative Mediators sowie die Austragungsorte der Wanderbiennale vorgestellt.
Die vom First Creative Mediator der Manifesta 16 Ruhr, Josep Bohigas, entwickelte Urban Vision mit dem Titel “This is not a church” hat sich die Wiederbelebung verlassener Kirchen im Ruhrgebiet zur Aufgabe gemacht. Diese sollen durch künstlerische Interventionen als gemeinschaftliche Zentren lebenswerter Nachbarschaften etabliert werden. Das Konzept wurde basierend auf einer Bürger*innen-Befragung entwickelt und stellt die Fragen: “Wie können künstlerische Interventionen als Instrument genutzt werden, um in diesen fragmentierten, doch eng miteinander verwobenen städtischen Gemeinschaften den soziokulturellen Wandel zu unterstützen und Resilienzstrategien zu entwickeln, um die gegenwärtigen ökologischen, sozialen und ökonomischen Probleme anzugehen?”
Nach dem Besuch von über 200 Kirchen in der gesamten Region wurden seitens der Manifesta Austragungsorte in vier exemplarischen Städten ausgewählt: Die Liebfrauenkirche in Duisburg, die St. Gertrud, der Kunstraum Heilig Geist und die Markuskirche in Essen, die Thomaskirche, St. Bonifatius, St. Anna und St. Josef in Gelsenkirchen und die Gethsemane-Kirche, die Kunstkirche Christ-König, St. Ludgerus und St. Anna in Bochum. Diese Ausstellungsorte sollen einen “gleichermaßen ikonischen wie brutalistischen Parcours durch ungenutzte oder leerstehende Kirchen aus der Nachkriegszeit” eröffnen, heißt es.
Die Creative Mediators, die für die Auswahl der künstlerischen Positionen für die verschiedenen Kirchengebäude zuständig sein werden, wurden im Rahmen der Pressekonferenz ebenfalls vorgestellt. Auf Anregung von Hedwig Fijen, der Direktorin der Manifesta 16 Ruhr, wurde hierfür, anlässlich des 30. Jubiläums seit der Eröffnung der ersten Manifesta 1996, ein generationenübergreifendes Tandem-System eingeführt. Dieses Modell sieht die Zusammenarbeit von drei Tandempaaren vor, die jeweils aus eine*n Vertreter*in der “älteren” und der “jüngeren” Generation bestehen: die renommierte Kuratorin Anda Rottenberg (Polen) wird neben Krzysztof Kosciuczuk in Bochum arbeiten. René Block (Deutschland), einer der Wegbereiter der Fluxus-Bewegung, wird in Essen mit Leonie Herweg, einer jungen Kuratorin aus Berlin, zusammenarbeiten und Henry Meyric Hughes (Großbritannien), ehemaliger Direktor der Hayward Gallery in London, wird ein umfassendes historisches Projekt für Duisburg entwickeln. Er wird mit dem britischen Autor und Kurator Michael Kurtz kooperieren und zusätzliche Projekte im Musiktheater im Revier in Gelsenkirchen realisieren.
Nicht zuletzt wurde Gürsoy Doğtaş als Creative Mediator für das öffentliche Programm vorgestellt. Er ist Kurator und Kunsthistoriker und bewegt sich mit seiner Arbeit an den Schnittstellen von Institutionskritik, strukturellem Rassismus und Queer Studies.
Die Manifesta 16 Ruhr findet vom 21. Juni bis zum 4. Oktober statt.
www.manifesta16.org
Dazu in Band 241 erschienen: