Peng-Kollektiv: Flüchtlingshilfeaktion mit NFTs
Das Berliner Peng-Kollektiv bezeichnet sich selbst als „ein explosives Gemisch aus Aktivismus, Hacking und Kunst im Kampf gegen die Brutalität unserer Zeit“. Die jüngste Aktion nennt sich „The Golden NFT Project“ – ein künstlerisch-aktionistisches Experiment, um „Grenzregime weg zu handeln“ mittels einer Sammlung von 5555 NFTs, die am 20. Oktober 2021 „zum Einzelverkauf“ angeboten werden. Ein NFT (Non-Fungible Token) ist ein „nicht ersatzbares digital geschütztes Objekt“; damit können auch computergenerierte Kunstwerke als Unikate ausgewiesen werden. „Der Verkauf der einzelnen Werke findet verdeckt statt – wer ein NFT kauft, weiß vorher nicht, welches es ist. Genau 24 Stunden nach dem Ausverkauf erfährst du, welches Werk du erworben hast“, heißt es zum Konzept. Mit dem „Ausverkauf“ dieser Sammlung soll ein „Goldenes Visum“ für eine Familie aus Afghanistan finanziert werden, um ihr die Ãœbersiedlung nach Europa zu ermöglichen. Mit der Aktion wolle man den „Hyperkapitalismus mit Nationalstaaten kurzschließen“, wird Luca vom Peng-Kollektiv bei „Deutschlandfunk Kultur“ zitiert. Das Kollektiv wolle mit der Aktion „in kurzer Zeit sehr viel Geld machen“, und dies auf der Basis „mit absolutem Nichts, mit eigentlich einer Fantasie von Wert, so wie wir das im Kapitalismus machen: Wir einigen uns darauf, dass etwas wertvoll ist und dann ist es wertvoll.“ Damit soll eine gängige Praxis konterkariert und der Kapitalismus „performativ“ mit seinen eigenen Methoden geschlagen werden: denn nur wer in den Herkunftsländern genügend Geld habe, könne sich ein Visum leisten, und die reichen Zielstaaten auf der Nordhalbkugel verdienten an den Visagebühren. https://pen.gg/de/ und https://www.goldennft.art/de
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