Theaterregisseur Robert „Bob“ Wilson verstorben
Der amerikanische Theaterregisseur, Künstler und Lichtdesigner Robert Wilson ist im Alter von 83 Jahren verstorben.
Er starb am 31. Juli 2025 in Water Mill, New York nach „kurzer, schwerer Krankheit“, wie es auf der Website der Robert Wilson Arts Foundation heißt. „Obwohl er seiner Diagnose mit klarem Blick und Entschlossenheit begegnete, fühlte er sich bis zum Schluss dem Weiterarbeiten und Schaffen verpflichtet. Seine Arbeiten für die Bühne, auf Papier, Skulpturen und Videoporträts sowie das Watermill Center werden als Robert Wilsons künstlerisches Vermächtnis fortbestehen“, heißt es dort weiter.
Wilson war für seine beeindruckenden Theaterinszenierungen bekannt und galt als Innovator der Regie. Das Theater verstand er als Gesamtkunstwerk: „Ich sehe alles als Teil eines Ganzen. Mein primäres Interesse gilt dem Theater, weil es alles umfasst: Architektur, Tanz, Musik, Licht, Malerei und Poesie“, so Wilson im Gespräch mit Heinz-Norbert Jocks für den KUNSTFORUM Band 275.
Ab 1966 machte Wilson in New York mit seinen Theaterperformances auf sich aufmerksam, sein Durchbruch begann mit der 1970 uraufgeführten, siebenstündigen Silent Opera Deafman Glance. Die Uraufführung seiner Oper „Einstein on the Beach” 1976 machte ihn weltbekannt. 1992 gründete er das Watermill Center, als „Labor für Kunst und Humanismus“ auf der Südspitze von Long Island, wo er jeden Sommer mit einer ständig wechselnden Besetzung von Gastkünstler*innen, Tänzer*innen, Musiker*innen, Wissenschaftler*innen, Schauspieler*innen und Schriftsteller*innen verbrachte. 1993 erhielt er auf der 45. Biennale in Venedig gemeinsam mit Hans Peter Kuhn für die Installation „Memory / Loss“ den Goldenen Löwen.
Dazu in Band 275 erschienen: