Wegen Altkanzler Schröder: Kirchenvorstand stoppt Lüpertzfenster

„Ein Kirchenfenster von Gerhard Schröder? Nicht mal geschenkt!“ titelte der NDR, nachdem die Gemeinde der Hannoveraner Marktkirche entschied, auf das „Reformationsfenster“ zu verzichten, das der Maler Markus Lüpertz entwarf und für das Altbundeskanzler Gerhard Schröder bei Privatfirmen Spendengelder eingeworben hatte. Erst im Herbst vergangenen Jahres hatte das Oberlandesgericht Celle in einem Urheberrechtsstreit mit dem Erben des Architekten entschieden, dass das Fenster eingebaut werden darf. „Die mangelnde Distanzierung Gerhard Schröders von der völkerrechtswidrigen und menschenrechtsverletzenden Kriegspolitik Putins ist unvereinbar mit dem friedensethischen Engagement der Marktkirche“, erklärte Marktkirchen-Pastor Marc Blessing, und Stadtsuperintendent Rainer Müller-Brandes verkündete nach der Sitzung des Kirchenvorstands, die Spendengelder würden zurück überwiesen. Es heißt, wenn das Fenster eines Tages doch noch eingebaut werden soll, werde man kein Geld von den bisherigen Spendern dafür annehmen. Das Lüpertz-Fenster kostet ca. 150.000 Euro. Schröder steht wegen seiner Posten bei der Nord Stream AG, der Nord Stream 2 AG und beim russischen Energiekonzern Rosneft in der Kritik, wurde kürzlich auch noch für einen weiteren Aufsichtsratsposten beim Gazprom-Konzern nominiert. Zudem hatte er den Wunsch der Ukraine nach Waffenlieferungen als „Säbelrasseln“ bezeichnet, was selbst viele seiner eigenen SPD-Genossen empörte und ihm bei „Der Spiegel“ das Etikett „Putins bester PR-Mann“ einbrachte.
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