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Ausstellungen: Frankfurt a.M./Aachen · von Christian Huther · S. 378 - 379
Ausstellungen: Frankfurt a.M./Aachen , 1995

Christian Huther
Cultural Safety/Second Nature

»Aktuelle Kunst aus Neuseeland«
Kunstverein, Frankfurt/Main, 30.3. – 14.5.1995

Ludwig Forum, Aachen, 31.5. – 6.8.1995

Die Sprache der Kunst ist zwar international, aber der Einfluß der nationalen Kulturen kann trotz gefallener Länder- und Sprachbarrieren nachhaltig wirken. Das beweist einmal mehr der Frankfurter Kunstverein, der kürzlich – nach respektablen Ausstellungsprojekten der letzten Jahre über Australien, Japan, Mexiko und Brasilien – die neuseeländische Kunstlandschaft präsentierte. “Cultural Safety”, “Kulturelle Sicherheit” also, heißt der ironisch gemeinte und auf die unterschiedlichen Traditionen Neuseelands verweisende Titel der nun in Aachen zu sehenden Schau. Erstmals in Europa sind Arbeiten von sieben Künstlern – zwischen 27 und 39 Jahre alt – zu sehen, abgerundet von der Werkschau eines Fotografen (“Second Nature”).

Bei der erwünschten “Sicherheit” geht es um die Anerkennung und Bewahrung der kulturellen Unterschiede. Von den etwa 3,3 Millionen Neuseeländern gelten 400000 als Maori, die seit über tausend Jahren dort lebenden und unter mannigfachen Problemen von der Arbeitslosigkeit bis zum Tourismus leidenden Ureinwohner. Vor allem junge Maoris besetzen nun Häuser und machen Ansprüche auf angestammtes Land geltend. Peter Robinson gibt seine Maori-Herkunft mit 3,125 Prozent an, während drei weitere in der Ausstellung vertretene Maori-Künstler eine deutlichere Abstammung zu haben scheinen. Robinson erinnert mit bitteren Leinwand-Slogans wie “spottbillig” oder mit dem als “ausverkauft” deklarierten Kiosk in den traditionellen Maori-Farben (Rot, Schwarz und Weiß) an die Aneignung von Land durch die Kolonisatoren.

Doch solch direkte Mahnung an die schmerzliche Geschichte ist die Ausnahme. Meist gehen die Maori-Künstler subtiler vor oder wollen sich gar nicht auf ihre Herkunft festnageln lassen….



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von Christian Huther

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