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Ausstellungen: Württemberg · von Dorothee Müller · S. 140 - 146
Ausstellungen: Württemberg , 1979

Dorothee Müller
Film und Foto der zwanziger Jahre

Zu einer Wanderausstellung des Württembergischen Kunstvereins

Eine Ausstellung über eine Ausstellung, die zugleich eine Jubiläumsretrospektive darstellt, veranstaltete der Württembergische Kunstverein mit der Rekonstruktion und Interpretation der “Film und Foto” (“Fifo”) Schau des Deutschen Werkbundes von 1929. Diese, vor etwas über fünfzig Jahren, am 18. Mai, in den Ausstellungshallen am Interimsplatz in Bernhard Pankoks richtungsweisenden Holzfertigbau eröffneten Ausstellung, stellte mit ca. 1000 Exponaten von 218 Künstlern ein gigantisches Unternehmen dar, das sich zur Aufgabe gestellt hatte, die gestalterische Fotografie von der Mitte der zwanziger Jahre an in ihrer Anwendung auf dem Gebiet der Kunst, Werbung, Propaganda und Presse vorzustellen.

Der Akzent lag hierbei auf dem – wie im Katalog formulierten – eigentlichen Arbeitsgebiet der Fotografie, die die Dinge mittels einer Linse klar, scharf und präzis erfaßt und die im Gegensatz zur sogenannten “künstlerischen Fotografie” steht, deren Merkmale Weichheit, Verschwommenheit, also manuelle Überarbeitung, sind. Man betonte, daß die Kamera unser zeitgemäßestes Gestaltungsmittel sei, allerdings sei es mit der Apparatur allein nicht getan, sondern man verwies etwas pathetisch auf den Menschen, ” der hinter ihr steht und mit ihr arbeitet”.

Die Ausstellung konzipierte und organisierte Gustaf Stolz, von Beruf Innenarchitekt und von l 922 an Geschäftsführer der Württembergischen Sektion des Deutschen Werkbundes. Ihm standen renomierte Gestaltungfachleute zur Seite, die allerdings alle keine hauptberuflichen Fotografen waren: Der Kunsthistoriker Hans Hildebrandt, der Architekt Bernhard Pankok, der Typograf Jan Tschichold, der wohl programmatisch einflußreichste Mitarbeiter, der frühere Bauhaus-Meister Moholy Nagy, der Graphiker Ernst Schneidler, die amerikanischen Fotopioniere Edward Weston und Edward Steichen…


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von Dorothee Müller

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